Die Zeit des Vormärz ist von grundlegenden Veränderungenauch und besonders für den Adel geprägt. Dieser befand sichzwar noch an der Macht - das monarchische Prinzip war allgegenwärtig-, doch wurde der Ruf nach politischer Teilhabenicht-adliger Bevölkerungsteile zunehmend lauter. Gleichwohlkonnte der Adel auch nach 1848 seine soziale Vorrangstellungund seinen politischen Einfluss geltend machen.Der interdisziplinär angelegte Band Adel im Vormärz beschreibtund analysiert die Ausprägungen des 'Obenbleibens'der Sozialformation Adel und dessen Auseinandersetzung mitliberalen Ideen. Nicht nur im Bereich der sozialen und politischenWandlungsprozesse, sondern insbesondere auch imBereich der Literatur und Künste ist die Leistung unterschiedlicherFormen des Adels bislang unterschätzt. Zwölf Beiträgeaus der Literatur- und Musikwissenschaft, den GeschichtsundKulturwissenschaften und der Philosophie liefern neueErkenntnisse über Formen adliger Selbstvergewisserung, adligeSalons sowie Adligkeit und Schreiben.