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Die Geschichte hochadliger Herrschaften im Reich zwischen 1150 und 1250 ist dadurch gekennzeichnet, dass diese beim Fehlen eines männlichen Erben in ihrem Bestand bedroht waren. In der Regel war es unmöglich, Lehen und Allodien gesamthaft an Töchter weiterzugeben. Erbstreitigkeiten waren oftmals die Folge, und auch relativ gut etablierte Herrschaften konnten sich auflösen. Die Untersuchung, wie Zeitgenossen mit der 'offenen' Situation umgingen, die durch die Abwesenheit eines männlichen Erben geschaffen wurde, ermöglicht vielfältige Einblicke in die politische Kultur des 12. und 13.…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte hochadliger Herrschaften im Reich zwischen 1150 und 1250 ist dadurch gekennzeichnet, dass diese beim Fehlen eines männlichen Erben in ihrem Bestand bedroht waren. In der Regel war es unmöglich, Lehen und Allodien gesamthaft an Töchter weiterzugeben. Erbstreitigkeiten waren oftmals die Folge, und auch relativ gut etablierte Herrschaften konnten sich auflösen. Die Untersuchung, wie Zeitgenossen mit der 'offenen' Situation umgingen, die durch die Abwesenheit eines männlichen Erben geschaffen wurde, ermöglicht vielfältige Einblicke in die politische Kultur des 12. und 13. Jahrhunderts: Sie lassen Formen der Konfliktführung und Aushandlungsprozesse sichtbar werden und zeigen die Handlungsspielräume der beteiligten Frauen. Die Unterschiede im Erbrecht verschaffen zudem Einblicke in die Ausdifferenzierung hochadliger Rangstufen.The history of the lordships of the upper aristocracy in the Empire between 1150 and 1250 is characterised by the fact that their existence was threatened in the absence of a male heir. As a rule, it was impossible to pass on fiefs and allods in their entirety to daughters. In such cases, conflicts over the inheritance were frequent and even relatively well-established lordships could be dissolved. The analysis of how contemporaries dealt with the 'open' situation created by the absence of a male heir provides a variety of insights into the political culture of the 12th and 13th centuries: It reveals forms of conflict management and negotiation processes; it provides crucial information about the room for manoeuvre of women; and the differences in inheritance law offer a window into the differentiation of ranks among the upper aristocracy.
Autorenporträt
Prof. Dr. Jürgen Dendorfer ist Professor für die Geschichte des Früh- und Hochmittelalters sowie Direktor der Abteilung Landesgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Prof. Dr. Jörg Peltzer ist Professor für vergleichende Landesgeschichte in europäischer Perspektive mit dem Schwerpunkt Spätmittelalter an der Universität Heidelberg und British Academy Global Professor an der University of East Anglia, Norwich.