1960er-Jahre: Während der Ich-Erzähler in der behaglichen Stadtwohnung allen möglichen Komfort geniesst, muss im Veltliner Bergdorf Valle ein Plumpsklo genügen, fliesst das Wasser lediglich aus dem Dorfbrunnen, und sein Freund kommt selbst in der schulfreien Zeit nicht zur Ruhe: Brennholz beschaffen, auf dem Feld mithelfen, Tiere füttern, Stall ausmisten, schwere Wasserkessel ins Haus tragen - dazu verschorfte Knie und struppiges Haar, kurze, geflickte Hosen, ein Hemd, das aussieht, als hätten sich die Motten darüber hergemacht. Im selben Jahr und Monat geboren, wachsen die beiden Jungen in völlig unterschiedlichen Welten auf. Der Kontrast zwischen dem urbanen Alltag in Chur und dem entbehrungsreichen Landleben jenseits der Grenze könnte kaum grösser sein. Und doch sind sie unentwirrbar miteinander verwoben.
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