Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: politische (Un)sichtbarkeiten, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versucht sich dem elitären Kunstfilm "Adieu au langage" von Jean-Luc Godard in seiner Komplexität zu nähern und soll einen Zugang zu diesem hermetischen Film erarbeiten. Ziel ist es, anhand seines neusten Filmes die Mechanismen seiner Bildproduktion, sowie deren Gestaltungskriterien zu untersuchen. Diese brechen bewusst mit Sehgewohnheiten zu Gunsten einer gänzlich neuen, unkonventionellen Seherfahrung. Sie offenbaren dem Auge mehr als die bloße Sichtbarkeit der Realität. Ein Sehen, das ohne den Kamerablick unsichtbar wäre. Dies mag zunächst kontraintuitiv erscheinen, da dem Zuschauer, ehe er sich versieht, der Blick gestohlen und die Sicht durch dissoziative Erzähltechnik wieder versperrt wird. Auch wird gezeigt, auf welche Weise Godard über das Medium Film selbst reflektiert, wofür seine Bilder stehen und welcher Logik sie folgen, wenn sie aus ihrem üblichen Kontext gerissen werden. Sowohl die Sprache als Verständigungssystem, als auch Bilder werden hinsichtlich ihrer Wirkungskraft befragt und in ihrem medialen Erscheinen als störender Gewaltakt untersucht. Trotz der Polyfonie seiner Collageästhetik und dem Mangel an narrativer Kohärenz, ist die Arbeit von dem Vorhaben getrieben, sowohl die Formstruktur des Filmes als auch den Inhalt, soweit dieser sich zu erkennen gibt, in wechselseitige Beziehung zu setzen. Jedoch sei angemerkt, dass die Komplexität des Filmes mit all seinen Querverweisen den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, weshalb an ausgewählten Szenen versucht wird, Godards Intention exemplarisch zu umreißen.Obgleich insbesondere seine jüngsten Filme wie "Film Socialisme", "3 X 3 D" und allen voran "Adieu au langage" keine narrative und sinnhafte Kohärenz, geschweige denn kausal-logische Bilderfolgen erkennen lassen, sondern sich vielmehr in Form einer vielschichtigen Collage aus fragmentierten und wie willkürlich zusammengefügten Bild-, Schrift- und Tonmaterial darbieten, so lassen sich dennoch mit einem geschulten Augen Godards Inszenierungsmechanismen sowie deren verborgener Sinngehalt eruieren.
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