Die Adipositas - Fettleibigkeit - nimmt in ihrer Häufigkeit dramatisch zu und hat sich besonders in den westlichen Industrienationen zu einem der großen Gesundheitsprobleme entwickelt. Aktuelle Forschungsbefunde weisen darauf hin, dass die Adipositas eine komplexe, multifaktoriell bedingte Störung ist, die durch Bewegungsmangel, ungesunde Essgewohnheiten, verschiedene psychosoziale Einflüsse sowie genetische Faktoren verursacht wird. Zahlreiche Anstrengungen zur Adipositasprävention wurden bereits unternommen, darunter beispielsweise schulbasierte Präventionsprogramme oder Kurse zu gesunder Ernährung und Bewegung. Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass bislang nur wenige wissenschaftlich begleitete Programme zur Adipositasprävention vorliegen, die zudem wenig effektiv waren. Auch biomedizinische Fortschritte werfen tief greifende Fragen für die Adipositasprävention auf, z. B. zur Indikation genetischer Tests bei Adipositas oder zur präventiven Nutzung genetischer Information. Angesichts der Komplexität der Ursachen der Adipositas wird deutlich, dass das Adipositasproblem nur dann gelöst werden kann, wenn Akteure verschiedener Disziplinen, z. B. von Medizin, Psychologie, Recht, Ethik und Politik zusammenarbeiten. Das vorliegende Buch gibt erstmals eine Zusammenstellung dieser für die Adipositasprävention relevanten Aktionsebenen.