Andrea Walter untersucht Chancen und Herausforderungen für Kommunalverwaltung in lokaler Politikgestaltung mit Vereinen und Verbänden am Beispiel einer Fallkommune. Sie illustriert das Rollenverständnis von Kommunalverwaltung sowie die Bedeutung von Interaktionsregeln und des lokalen Kontextes. Auf dieser Basis entwickelt sie ein Modell administrativer Governance. Ihre Befunde ordnet sie in den Kontext lokaler Governance, kooperativen Verwaltungshandelns und Fragen der Legitimation ein. Die Autorin beleuchtet damit eine bislang wenig beachtete Facette von Kommunalverwaltung, die primär als Zuarbeiterin von Politik gilt. Dabei umfasst ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit auf lokaler Ebene die Interaktion mit (organisierter) Zivilgesellschaft - in Zeiten knapper Kassen und zunehmender Beteiligungsprozesse gilt dies umso mehr.
"... für die Leserinnen und Leser des Forschungsjournals von großer Relevanz, bereichert sie doch die Forschung zu den Möglichkeiten und Grenzen partizipativer Demokratie, zu der sich die Autorin eindeutig bekennt. ... liefert vielmehr wichtige Fingerzeige zur Verwirklichung einer demokratischeren Demokratie vor Ort." (Matthias Freise, in: Forschungsjournal Soziale Bewegungen, Jg. 30, Heft 4, 2017)