Die Dorpater Preisschrift des 19jährigen Adolf Harnack (1851-1930) zu dem Thema "Marcionis doctrina e Tertulliani adversus Marcionem libello eruatur et explicetur" (deutschsprachig abgefaßt und unter dem Titel "Marcion. Der moderne Gläubige des 2. Jahrhunderts, der erste Reformator" eingereicht) ist 1870 von der Theologischen Fakultät in Dorpat mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet und zur Veröffentlichung empfohlen worden. Das voluminöse Werk (476 Seiten) blieb damals gleichwohl unveröffentlicht. Durch Harnacks Leipziger Jahre zieht sich noch wie ein roter Faden die Idee einer Monographie zu Marcion aus Sinope, doch erst 50 Jahre später läßt er die große Monographie "Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott" erscheinen. In dem Spätwerk hat Harnack die Dorpater Jugendschrift noch einmal vollständig neu bearbeitet, von der nach seinen Worten "auch nicht ein Satz stehen geblieben ist" (Vorwort).
Das verschollen geglaubte Manuskript der Dorpater Preisschrift wurde überraschend in der Berliner Staatsbibliothek entdeckt und wird mit dieser kritischen Edition in transkribierter Form zugänglich gemacht. Zusätzlich zu dem Neufund werden in einem Anhang das Gutachten Moritz Baron von Engelhardts, das Dorpater Studienbelegbuch Harnacks sowie das Redemanuskript des späten Vortrags "Marcion. Der radikale Modernist des 2. Jahrh." (1923) ediert.
Die Dorpater Preisschrift ist nicht nur aufschlußreich für die Marcion-Interpretation und das historisch-theologische Denken des frühen Harnack, dessen Doppelbegabung als Geschichtsschreiber und Textphilologe sich bereits deutlich abzeichnet. Aufgrund der intensiv zu Rate gezogenen zeitgenössischen Literatur bietet sie auch Einblick in die ältere Marcion-Forschung des 19. Jh. und ermöglicht es, vor diesem Hintergrund die innovativen Impulse Harnacks für die weitere Marcion-Interpretation zu würdigen.
Das verschollen geglaubte Manuskript der Dorpater Preisschrift wurde überraschend in der Berliner Staatsbibliothek entdeckt und wird mit dieser kritischen Edition in transkribierter Form zugänglich gemacht. Zusätzlich zu dem Neufund werden in einem Anhang das Gutachten Moritz Baron von Engelhardts, das Dorpater Studienbelegbuch Harnacks sowie das Redemanuskript des späten Vortrags "Marcion. Der radikale Modernist des 2. Jahrh." (1923) ediert.
Die Dorpater Preisschrift ist nicht nur aufschlußreich für die Marcion-Interpretation und das historisch-theologische Denken des frühen Harnack, dessen Doppelbegabung als Geschichtsschreiber und Textphilologe sich bereits deutlich abzeichnet. Aufgrund der intensiv zu Rate gezogenen zeitgenössischen Literatur bietet sie auch Einblick in die ältere Marcion-Forschung des 19. Jh. und ermöglicht es, vor diesem Hintergrund die innovativen Impulse Harnacks für die weitere Marcion-Interpretation zu würdigen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.02.2004Mit Goldmedaille
Wissenschaftshistorischer Event: Harnacks Preisschrift zu Marcion
Am Neujahrstag des Jahres 1870 veröffentlichte die kleine Theologische Fakultät der deutschsprachigen Kaiserlichen Universität Dorpat in der russischen Ostseeprovinz Livland (heute Tartu in Estland) wie jedes Jahr das Thema der traditionellen Preisaufgabe, für deren erfolgreiche Bearbeitung eine Goldmedaille winkte. Diesmal sollte es darum gehen, die Lehre Marcions, des berühmten christlichen Häretikers aus dem zweiten Jahrhundert, aus den Widerlegungen Tertullians zu erheben. Dies war nun in einer Zeit, in der die Kirchenväter weithin noch nicht durch moderne Übersetzungen erschlossen waren, kein Kinderspiel, zählt doch Tertullian anerkanntermaßen zu den schwierigsten lateinischen Autoren überhaupt.
Auch hat man wegen des Fehlens einer direkten Überlieferung von Leben und Lehre Marcions keine Möglichkeit, die aus den Ausführungen seines Gegners erhobenen Ergebnisse zu kontrollieren. Dem Urheber der Preisaufgabe, dem Kirchenhistoriker Moritz von Engelhardt, dürfte dies bewußt gewesen sein, und der Verdacht liegt nahe, daß er das Thema im Blick auf einen achtzehnjährigen Studenten gestellt hatte, der sich im Jahr zuvor immatrikuliert hatte, den ältesten Sohn des scheidenden Dekans: Adolf Harnack.
Wer sich mit der Geschichte dieser legendären Preisaufgabe näher beschäftigt, stößt auf ein Netz aus Protektion und Kungelei in dem durchaus überschaubaren Milieu der deutschen Minderheit in Livland. Das Erstaunliche ist dabei jedoch, daß sich Engelhardt mit der gezielten Förderung des Sohnes des Fakultätskollegen, des namhaften Luther-Forschers Theodosius Harnack, um die theologische Wissenschaft in damals noch nicht absehbarem Maß verdient machen sollte. Adolf Harnack ging nämlich mit Feuereifer an die Sache und verfaßte innerhalb von elf Monaten einen Band von 476 eng beschriebenen Seiten im Quartformat, in dem er nicht nur die Schriften Tertullians durchforschte, sondern - von seinem Lehrer durch Beschaffung von Literatur tatkräftig unterstützt - nahezu sämtliche damals zugängliche Zeugnisse über den kirchlichen Dissidenten auf ihren Quellenwert hin untersuchte und daraus Leben und Lehre rekonstruierte, was in dieser Form ein Novum in der Geschichte der Marcion-Forschung darstellte.
Es war keine Frage, daß sich der Student des vierten Semesters damit die Goldmedaille verdient hatte. Engelhardt, der Theodosius Harnack im Amte des Dekans nachgefolgt war, bescheinigte dem Bearbeiter in seinem Gutachten, es sei ihm gelungen, "dunkle Partien in der Geschichte dieses merkwürdigen Mannes aufzuhellen, das Verhältniß des Meisters zu den verschiedenen Zweigen seiner Schule klar zu machen und die wissenschaftliche Erkenntniß der Bedeutung dieses Gnostikers nicht unwesentlich zu fördern".
In Marcion hatte Harnack einen Seelenverwandten in der Geschichte gefunden: Er betonte - ganz in der Tradition des liberalen Protestantismus stehend - in der Darstellung der Lehre des Häresiarchen das antispekulative Element und wandte sich damit vor allem gegen die Arbeiten des Tübinger Kirchen- und Dogmenhistorikers Ferdinand Christian Baur (1792 bis 1860). Er sah Marcion als einen Reformator sui generis, dem es um die Rückführung der Kirche auf die urchristlichen Ideale gegangen sei, der die Liebe Gottes in Jesus zu den Menschen in den Vordergrund gerückt habe und darum nicht ohne weiteres in die Schar der zeitgenössischen Gnostiker einzureihen sei, wie dies die ältere Forschung getan hatte. Statt dessen unterstrich er die "Modernität" dieses antiken Denkers. Mit der Preisarbeit begann für Harnack eine lebenslange Beschäftigung mit Marcion, die schließlich im Jahre 1921 in seiner großen Monographie gleichen Namens kulminierte, bis heute die Grundlage für die Beschäftigung mit diesem ungewöhnlichen Theologen.
Um den Verbleib der unveröffentlicht gebliebenen Preisschrift hatte sich lange Zeit niemand gekümmert; man war davon ausgegangen, daß Harnack sie vernichtet hatte. Erst vor wenigen Jahren stießen die beiden Mainzer Kirchenhistoriker Gerhard May und Katharina Greschat sowie der Hallenser Doktorand Friedemann Steck unabhängig voneinander auf das Manuskript im Nachlaß des Kirchenhistorikers in der Berliner Staatsbibliothek. Die Mainzer ließen Steck schließlich bei der Publikation den Vortritt, da dessen Transskription der Handschrift bereits weiter vorangeschritten war. Diese Edition liegt nun vor. Allerdings kann man kaum behaupten - wie Steck dies im Vorwort tut -, die Preisschrift sei "verschollen" gewesen. Vielmehr liegt sie gut sichtbar in dem Kasten mit den Manuskripten zu Marcion, und jeder Interessierte kann sie dort ohne Mühe finden.
Abgesehen davon hat Steck eine eindrucksvolle Leistung vorgelegt. Denn die Schwierigkeit bei der Edition besteht darin, daß Harnack an dem Manuskript nach 1870 kontinuierlich weitergearbeitet hat und in verschiedenen Farben Verbesserungen und Ergänzungen zwischen den Zeilen, an den Rand und auf gesonderten Zettelchen notierte, die einem entgegenfallen, wenn man den Band öffnet. Ein Herausgeber wird dadurch vor nahezu unlösbare Probleme gestellt. Steck hat sich entschieden, nur das Textcorpus mit den im Band selbst eingetragenen Korrekturzusätzen Engelhardts und späteren Marginalien Harnacks wiederzugeben und die auf gesonderten Blättern notierten, teilweise kaum leserlichen und schwer datierbaren Ergänzungen wegzulassen - ein angesichts der Komplexität der Quelle sicher vertretbarer Kompromiß.
Darüber hinaus hat er in einem ausführlichen Vorwort, dem mehrere Reisen nach Tartu zugrunde liegen, über die Entstehungsgeschichte der Preisschrift berichtet und dabei zahlreiche neue Einzelheiten über Harnacks Studienzeit zutage gefördert, darunter auch dessen Studienbuch, das im Anhang ebenfalls erstmals publiziert wird.
Die vorliegende Publikation ist deshalb ein wissenschaftsgeschichtliches Ereignis, weil sie zum einen dokumentiert, zu welch erstaunlichen wissenschaftlichen Leistungen Harnack bereits als junger "Elite-Student" fähig war, und weil zum anderen aus der Lektüre des Werkes deutlich wird, daß das Marcion-Bild des späteren Berliner Ordinarius von seiner Studienzeit bis zur späten Monographie in zentralen Punkten unverändert geblieben ist. Die innere Sympathie für Marcion, die Harnack in dem Alterswerk offen zum Ausdruck brachte, deutet sich in der Jugendschrift bereits an. Harnacks Marcion-Bild entwickelte sich nicht in Sprüngen, ja, es veränderte sich überhaupt nur in einigen wenigen Aspekten. Die Goldmedaille wird man übrigens vergeblich im Nachlaß suchen: Harnack hat sie später aus Geldmangel verkauft.
WOLFRAM KINZIG
Adolf Harnack: "Marcion". Der moderne Gläubige des 2. Jahrhunderts, der erste Reformator. Die Dorpater Preisschrift (1870). Kritische Edition des handschriftlichen Exemplars mit einem Anhang, herausgegeben von Friedemann Steck. Walter de Gruyter Verlag, Berlin, New York 2003. XLVII, 446 S., geb., 128,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wissenschaftshistorischer Event: Harnacks Preisschrift zu Marcion
Am Neujahrstag des Jahres 1870 veröffentlichte die kleine Theologische Fakultät der deutschsprachigen Kaiserlichen Universität Dorpat in der russischen Ostseeprovinz Livland (heute Tartu in Estland) wie jedes Jahr das Thema der traditionellen Preisaufgabe, für deren erfolgreiche Bearbeitung eine Goldmedaille winkte. Diesmal sollte es darum gehen, die Lehre Marcions, des berühmten christlichen Häretikers aus dem zweiten Jahrhundert, aus den Widerlegungen Tertullians zu erheben. Dies war nun in einer Zeit, in der die Kirchenväter weithin noch nicht durch moderne Übersetzungen erschlossen waren, kein Kinderspiel, zählt doch Tertullian anerkanntermaßen zu den schwierigsten lateinischen Autoren überhaupt.
Auch hat man wegen des Fehlens einer direkten Überlieferung von Leben und Lehre Marcions keine Möglichkeit, die aus den Ausführungen seines Gegners erhobenen Ergebnisse zu kontrollieren. Dem Urheber der Preisaufgabe, dem Kirchenhistoriker Moritz von Engelhardt, dürfte dies bewußt gewesen sein, und der Verdacht liegt nahe, daß er das Thema im Blick auf einen achtzehnjährigen Studenten gestellt hatte, der sich im Jahr zuvor immatrikuliert hatte, den ältesten Sohn des scheidenden Dekans: Adolf Harnack.
Wer sich mit der Geschichte dieser legendären Preisaufgabe näher beschäftigt, stößt auf ein Netz aus Protektion und Kungelei in dem durchaus überschaubaren Milieu der deutschen Minderheit in Livland. Das Erstaunliche ist dabei jedoch, daß sich Engelhardt mit der gezielten Förderung des Sohnes des Fakultätskollegen, des namhaften Luther-Forschers Theodosius Harnack, um die theologische Wissenschaft in damals noch nicht absehbarem Maß verdient machen sollte. Adolf Harnack ging nämlich mit Feuereifer an die Sache und verfaßte innerhalb von elf Monaten einen Band von 476 eng beschriebenen Seiten im Quartformat, in dem er nicht nur die Schriften Tertullians durchforschte, sondern - von seinem Lehrer durch Beschaffung von Literatur tatkräftig unterstützt - nahezu sämtliche damals zugängliche Zeugnisse über den kirchlichen Dissidenten auf ihren Quellenwert hin untersuchte und daraus Leben und Lehre rekonstruierte, was in dieser Form ein Novum in der Geschichte der Marcion-Forschung darstellte.
Es war keine Frage, daß sich der Student des vierten Semesters damit die Goldmedaille verdient hatte. Engelhardt, der Theodosius Harnack im Amte des Dekans nachgefolgt war, bescheinigte dem Bearbeiter in seinem Gutachten, es sei ihm gelungen, "dunkle Partien in der Geschichte dieses merkwürdigen Mannes aufzuhellen, das Verhältniß des Meisters zu den verschiedenen Zweigen seiner Schule klar zu machen und die wissenschaftliche Erkenntniß der Bedeutung dieses Gnostikers nicht unwesentlich zu fördern".
In Marcion hatte Harnack einen Seelenverwandten in der Geschichte gefunden: Er betonte - ganz in der Tradition des liberalen Protestantismus stehend - in der Darstellung der Lehre des Häresiarchen das antispekulative Element und wandte sich damit vor allem gegen die Arbeiten des Tübinger Kirchen- und Dogmenhistorikers Ferdinand Christian Baur (1792 bis 1860). Er sah Marcion als einen Reformator sui generis, dem es um die Rückführung der Kirche auf die urchristlichen Ideale gegangen sei, der die Liebe Gottes in Jesus zu den Menschen in den Vordergrund gerückt habe und darum nicht ohne weiteres in die Schar der zeitgenössischen Gnostiker einzureihen sei, wie dies die ältere Forschung getan hatte. Statt dessen unterstrich er die "Modernität" dieses antiken Denkers. Mit der Preisarbeit begann für Harnack eine lebenslange Beschäftigung mit Marcion, die schließlich im Jahre 1921 in seiner großen Monographie gleichen Namens kulminierte, bis heute die Grundlage für die Beschäftigung mit diesem ungewöhnlichen Theologen.
Um den Verbleib der unveröffentlicht gebliebenen Preisschrift hatte sich lange Zeit niemand gekümmert; man war davon ausgegangen, daß Harnack sie vernichtet hatte. Erst vor wenigen Jahren stießen die beiden Mainzer Kirchenhistoriker Gerhard May und Katharina Greschat sowie der Hallenser Doktorand Friedemann Steck unabhängig voneinander auf das Manuskript im Nachlaß des Kirchenhistorikers in der Berliner Staatsbibliothek. Die Mainzer ließen Steck schließlich bei der Publikation den Vortritt, da dessen Transskription der Handschrift bereits weiter vorangeschritten war. Diese Edition liegt nun vor. Allerdings kann man kaum behaupten - wie Steck dies im Vorwort tut -, die Preisschrift sei "verschollen" gewesen. Vielmehr liegt sie gut sichtbar in dem Kasten mit den Manuskripten zu Marcion, und jeder Interessierte kann sie dort ohne Mühe finden.
Abgesehen davon hat Steck eine eindrucksvolle Leistung vorgelegt. Denn die Schwierigkeit bei der Edition besteht darin, daß Harnack an dem Manuskript nach 1870 kontinuierlich weitergearbeitet hat und in verschiedenen Farben Verbesserungen und Ergänzungen zwischen den Zeilen, an den Rand und auf gesonderten Zettelchen notierte, die einem entgegenfallen, wenn man den Band öffnet. Ein Herausgeber wird dadurch vor nahezu unlösbare Probleme gestellt. Steck hat sich entschieden, nur das Textcorpus mit den im Band selbst eingetragenen Korrekturzusätzen Engelhardts und späteren Marginalien Harnacks wiederzugeben und die auf gesonderten Blättern notierten, teilweise kaum leserlichen und schwer datierbaren Ergänzungen wegzulassen - ein angesichts der Komplexität der Quelle sicher vertretbarer Kompromiß.
Darüber hinaus hat er in einem ausführlichen Vorwort, dem mehrere Reisen nach Tartu zugrunde liegen, über die Entstehungsgeschichte der Preisschrift berichtet und dabei zahlreiche neue Einzelheiten über Harnacks Studienzeit zutage gefördert, darunter auch dessen Studienbuch, das im Anhang ebenfalls erstmals publiziert wird.
Die vorliegende Publikation ist deshalb ein wissenschaftsgeschichtliches Ereignis, weil sie zum einen dokumentiert, zu welch erstaunlichen wissenschaftlichen Leistungen Harnack bereits als junger "Elite-Student" fähig war, und weil zum anderen aus der Lektüre des Werkes deutlich wird, daß das Marcion-Bild des späteren Berliner Ordinarius von seiner Studienzeit bis zur späten Monographie in zentralen Punkten unverändert geblieben ist. Die innere Sympathie für Marcion, die Harnack in dem Alterswerk offen zum Ausdruck brachte, deutet sich in der Jugendschrift bereits an. Harnacks Marcion-Bild entwickelte sich nicht in Sprüngen, ja, es veränderte sich überhaupt nur in einigen wenigen Aspekten. Die Goldmedaille wird man übrigens vergeblich im Nachlaß suchen: Harnack hat sie später aus Geldmangel verkauft.
WOLFRAM KINZIG
Adolf Harnack: "Marcion". Der moderne Gläubige des 2. Jahrhunderts, der erste Reformator. Die Dorpater Preisschrift (1870). Kritische Edition des handschriftlichen Exemplars mit einem Anhang, herausgegeben von Friedemann Steck. Walter de Gruyter Verlag, Berlin, New York 2003. XLVII, 446 S., geb., 128,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.01.2004Für ein Liebesverhältnis ohne Notbrücken
Ein sensationeller Fund, angemessen präsentiert: In Adolf Harnacks früher Preisschrift über Marcion wird das Wasserzeichen einer neuen Frömmigkeit sichtbar
Der Fund, den Friedemann Steck in der Berliner Staatsbibliothek im Nachlass Adolf von Harnacks gemacht hat, ist eine kleine Sensation: 476 handschriftliche Seiten über „Marcion. Der moderne Gläubige. Der erste Reformator”: die verloren geglaubte Dorpater Preisschrift des 19jährigen Adolf Harnack aus dem Jahre 1870.
Lediglich eine kurze Notiz Harnacks wies bislang auf die Existenz des Manuskripts. Obwohl über den Inhalt nichts bekannt war, knüpften die Interpreten Harnacks erhebliche Erwartungen an die Preisschrift. Grund dafür war vor allem Harnacks 1921 veröffentlichte Monographie „Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott”. Deren Rekonstruktion von Leben und Werk Marcions ist unbestritten ein Meilenstein der Forschung. Allerdings ist bis heute unklar, welchen positiven Beitrag für die eigene Gegenwart Harnack mit seinem Wunsch nach einem zeitgenössischen Marcionismus verband. Und schließlich ist damals wie heute Harnacks wohlwollende Beurteilung von Marcions Verwerfung des Alten Testamentes umstritten.
Geboren in Kleinasien um das Jahr 85 ging Marcion etwa 140 nach Rom und schloss sich der dortigen Christengemeinde an. Alsbald kam es aufgrund seiner Vorstellungen eines geläuterten Christentums zum Bruch und zur Gründung einer marcionitischen Kirche. Ihre Bekämpfung war die entscheidende Aufgabe der Großkirche im 2. und 3. Jahrhundert.
Marcion ging es vor allem um eine scharfe Trennung vom Judentum. In dem „creator”, dem gerechten Schöpfergott des Alten Testaments, und dem „bonus deus”, dem guten Gott des Christentums, sah er zwei entgegengesetzte Prinzipien. Das Christentum seiner Zeit erachtete Marcion für jüdisch verfälscht. Angefangen bei den Aposteln sei die Lehre Jesu missverstanden und bis in die Evangelien dadurch entstellt worden, dass Jesus als der Sohn des „creator” dargestellt sei. Mit einer großen Ausnahme: Paulus. Dieser habe den „bonus deus” gepredigt, doch auch seine Briefe seien im Nachhinein verändert worden. Als verbindlichen Kanon ließ Marcion lediglich ein, wiederum von vermeintlichen jüdischen Eingriffen bereinigtes Lukasevangelium und eine Auswahl von Paulus-Briefen gelten (gleichsam in Reaktion darauf entstand in der katholischen Großkirche die bis heute gültige christliche Bibel). Dazu schrieb er die „Antithesen”, die seine Prinzipienlehre erläutern.
Galt bislang der „Marcion” von 1921 als Beginn der modernen Marcion-Forschung, scheint es nun angebracht, diesen Beginn 50 Jahre früher anzusetzen. Denn die Preisschrift enthält schon wesentliche Ergebnisse des späten Buches. Da die Schriften Marcions selbst nicht überliefert sind, müssen ihre Aussagen aus den gegen ihn gerichteten Schriften herausgefiltert werden. Bereits der junge Harnack leistete hier Bahnbrechendes. Er folgte dabei zum Teil der Preisaufgabe der Dorpater theologischen Fakultät, die Lehre Marcions aus den Streitschriften des lateinischen Kirchenvaters Tertullian zu erheben. Harnack ging darüber weit hinaus und durchsuchte das katholische Schrifttum vom 2. bis ins 4. Jahrhundert nach Hinweisen. Für diese gewaltige Aufgabe benötigte er einschließlich vollständiger Durchsicht der Forschungsliteratur und Niederschrift vom 1. Januar bis zum 5. November 1870, eine Frist von nur zehn Monaten. Im Fakultätsgutachten zur Preisschrift notierte der Dorpater Kirchenhistoriker Moritz von Engelhardt recht nüchtern, die in der Arbeit dokumentierte Arbeitskraft Harnacks berechtige zu „Hoffnungen für eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn in der durch die Preisschrift eingeschlagenen Richtung”.
In der Preisschrift entwickelt Harnack die These, Marcions „Antithesen” seien als Kommentar zu den kanonischen Schriften angelegt gewesen und hätten mit diesen eine Art Katechismus des Marcionismus gebildet. Diese Anschauung gilt heute als unwahrscheinlich, doch weist sie auf den Kern der Marcion-Deutung Harnacks. Ihn fesselte an Marcion nicht die Lehre, schon gar nicht der Antijudaismus, sondern der Versuch, ein „religiöses Princip” zu etablieren. Nach Harnack wollte Marcion dem Christentum wieder die erste wahre Form der paulinischen Gemeinde zurückgeben. Eben deshalb nannte er ihn einen „Reformator”. Modern sei Marcion darin, dass der alle „störenden Nothbrücken beim Liebesverhältnis von Gott und Mensch entfernen will”. Er sei der „moderne Gläubige, der alle Lehrunterschiede im Einzelnen fallen lassen will . . ., der den Glauben als innerliches Gefühl ohne ausgesprochenes Bekenntiß meint festhalten und zum Princip einer im Einzelnen divergierenden Kirchengemeinschaft meint machen zu können.”
In solchen Formulierungen bahnt sich Harnacks großes Thema an, die Umbildung des modernen Christentums, wie er es später vor allem in seinen berühmten Vorlesungen über „Das Wesen des Christentums” skizzierte. Auch wenn vieles erst als Ahnung vorhanden ist, zeugt der Text bereits von einem höchst selbständigen Denken. Die ihm später vorgeworfene Strukturierung des marcionitischen Denkens nach dem lutherischen Schema von Gesetz und Evangelium bietet schon dem jungen Harnack lediglich die Folie, auf dem er seine undogmatische Konstruktion moderner Frömmigkeit entwirft. Sicher kann dies auch als Emanzipationsprozess von seinem Vater, dem strengen Lutheraner Theodosius Harnack, gelesen werden. Aber es ist mehr: Die Preisschrift lässt den Bildungsprozess eines Studenten der Theologie ansichtig werden, dessen genialer Blick hinter der Gestalt des Häretikers aus dem zweiten Jahrhundert Formationsprobleme der zeitgenössischen Theologie entdeckt. Erst das späte Marcion-Buch wirft dann die Frage auf, ob die Beanspruchung Marcions für jene Umformungsaufgaben sinnvoll ist.
Nun, da sie vorliegt, kann gesagt werden, dass die Preisschrift durchaus den großen Erwartungen standhält, die mit ihr verbunden sind. Sie ist nicht nur für die Marcion-Forschung und den jungen Harnack von Bedeutung, sondern auch für das Verständnis seiner späteren Werke höchst belangvoll. Mit der sorgfältigen, schön ausgestatteten Edition hat die Harnack-Forschung für die anstehenden Debatten eine angemessene Textgrundlage. Bedauerlich ist lediglich die Zurückhaltung des Herausgebers in der diesbezüglichen Deutung des Textes, umso mehr, da die vorzügliche historische Einleitung Steck als erstklassigen Kenner Harnacks und der Theologie seiner Zeit ausweist.
FRIEDEMANN VOIGT
ADOLF HARNACK: Marcion. Der moderne Gläubige des 2. Jahrhunderts, der erste Reformator. Die Dorpater Preisschrift (1870). Kritische Edition des handschriftlichen Exemplars mit einem Anhang. Hg. von Friedemann Steck. De Gruyter, Berlin 2003. 446 S., 128 Euro.
Adolf Harnack, 1889
Foto: BPK
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Ein sensationeller Fund, angemessen präsentiert: In Adolf Harnacks früher Preisschrift über Marcion wird das Wasserzeichen einer neuen Frömmigkeit sichtbar
Der Fund, den Friedemann Steck in der Berliner Staatsbibliothek im Nachlass Adolf von Harnacks gemacht hat, ist eine kleine Sensation: 476 handschriftliche Seiten über „Marcion. Der moderne Gläubige. Der erste Reformator”: die verloren geglaubte Dorpater Preisschrift des 19jährigen Adolf Harnack aus dem Jahre 1870.
Lediglich eine kurze Notiz Harnacks wies bislang auf die Existenz des Manuskripts. Obwohl über den Inhalt nichts bekannt war, knüpften die Interpreten Harnacks erhebliche Erwartungen an die Preisschrift. Grund dafür war vor allem Harnacks 1921 veröffentlichte Monographie „Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott”. Deren Rekonstruktion von Leben und Werk Marcions ist unbestritten ein Meilenstein der Forschung. Allerdings ist bis heute unklar, welchen positiven Beitrag für die eigene Gegenwart Harnack mit seinem Wunsch nach einem zeitgenössischen Marcionismus verband. Und schließlich ist damals wie heute Harnacks wohlwollende Beurteilung von Marcions Verwerfung des Alten Testamentes umstritten.
Geboren in Kleinasien um das Jahr 85 ging Marcion etwa 140 nach Rom und schloss sich der dortigen Christengemeinde an. Alsbald kam es aufgrund seiner Vorstellungen eines geläuterten Christentums zum Bruch und zur Gründung einer marcionitischen Kirche. Ihre Bekämpfung war die entscheidende Aufgabe der Großkirche im 2. und 3. Jahrhundert.
Marcion ging es vor allem um eine scharfe Trennung vom Judentum. In dem „creator”, dem gerechten Schöpfergott des Alten Testaments, und dem „bonus deus”, dem guten Gott des Christentums, sah er zwei entgegengesetzte Prinzipien. Das Christentum seiner Zeit erachtete Marcion für jüdisch verfälscht. Angefangen bei den Aposteln sei die Lehre Jesu missverstanden und bis in die Evangelien dadurch entstellt worden, dass Jesus als der Sohn des „creator” dargestellt sei. Mit einer großen Ausnahme: Paulus. Dieser habe den „bonus deus” gepredigt, doch auch seine Briefe seien im Nachhinein verändert worden. Als verbindlichen Kanon ließ Marcion lediglich ein, wiederum von vermeintlichen jüdischen Eingriffen bereinigtes Lukasevangelium und eine Auswahl von Paulus-Briefen gelten (gleichsam in Reaktion darauf entstand in der katholischen Großkirche die bis heute gültige christliche Bibel). Dazu schrieb er die „Antithesen”, die seine Prinzipienlehre erläutern.
Galt bislang der „Marcion” von 1921 als Beginn der modernen Marcion-Forschung, scheint es nun angebracht, diesen Beginn 50 Jahre früher anzusetzen. Denn die Preisschrift enthält schon wesentliche Ergebnisse des späten Buches. Da die Schriften Marcions selbst nicht überliefert sind, müssen ihre Aussagen aus den gegen ihn gerichteten Schriften herausgefiltert werden. Bereits der junge Harnack leistete hier Bahnbrechendes. Er folgte dabei zum Teil der Preisaufgabe der Dorpater theologischen Fakultät, die Lehre Marcions aus den Streitschriften des lateinischen Kirchenvaters Tertullian zu erheben. Harnack ging darüber weit hinaus und durchsuchte das katholische Schrifttum vom 2. bis ins 4. Jahrhundert nach Hinweisen. Für diese gewaltige Aufgabe benötigte er einschließlich vollständiger Durchsicht der Forschungsliteratur und Niederschrift vom 1. Januar bis zum 5. November 1870, eine Frist von nur zehn Monaten. Im Fakultätsgutachten zur Preisschrift notierte der Dorpater Kirchenhistoriker Moritz von Engelhardt recht nüchtern, die in der Arbeit dokumentierte Arbeitskraft Harnacks berechtige zu „Hoffnungen für eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn in der durch die Preisschrift eingeschlagenen Richtung”.
In der Preisschrift entwickelt Harnack die These, Marcions „Antithesen” seien als Kommentar zu den kanonischen Schriften angelegt gewesen und hätten mit diesen eine Art Katechismus des Marcionismus gebildet. Diese Anschauung gilt heute als unwahrscheinlich, doch weist sie auf den Kern der Marcion-Deutung Harnacks. Ihn fesselte an Marcion nicht die Lehre, schon gar nicht der Antijudaismus, sondern der Versuch, ein „religiöses Princip” zu etablieren. Nach Harnack wollte Marcion dem Christentum wieder die erste wahre Form der paulinischen Gemeinde zurückgeben. Eben deshalb nannte er ihn einen „Reformator”. Modern sei Marcion darin, dass der alle „störenden Nothbrücken beim Liebesverhältnis von Gott und Mensch entfernen will”. Er sei der „moderne Gläubige, der alle Lehrunterschiede im Einzelnen fallen lassen will . . ., der den Glauben als innerliches Gefühl ohne ausgesprochenes Bekenntiß meint festhalten und zum Princip einer im Einzelnen divergierenden Kirchengemeinschaft meint machen zu können.”
In solchen Formulierungen bahnt sich Harnacks großes Thema an, die Umbildung des modernen Christentums, wie er es später vor allem in seinen berühmten Vorlesungen über „Das Wesen des Christentums” skizzierte. Auch wenn vieles erst als Ahnung vorhanden ist, zeugt der Text bereits von einem höchst selbständigen Denken. Die ihm später vorgeworfene Strukturierung des marcionitischen Denkens nach dem lutherischen Schema von Gesetz und Evangelium bietet schon dem jungen Harnack lediglich die Folie, auf dem er seine undogmatische Konstruktion moderner Frömmigkeit entwirft. Sicher kann dies auch als Emanzipationsprozess von seinem Vater, dem strengen Lutheraner Theodosius Harnack, gelesen werden. Aber es ist mehr: Die Preisschrift lässt den Bildungsprozess eines Studenten der Theologie ansichtig werden, dessen genialer Blick hinter der Gestalt des Häretikers aus dem zweiten Jahrhundert Formationsprobleme der zeitgenössischen Theologie entdeckt. Erst das späte Marcion-Buch wirft dann die Frage auf, ob die Beanspruchung Marcions für jene Umformungsaufgaben sinnvoll ist.
Nun, da sie vorliegt, kann gesagt werden, dass die Preisschrift durchaus den großen Erwartungen standhält, die mit ihr verbunden sind. Sie ist nicht nur für die Marcion-Forschung und den jungen Harnack von Bedeutung, sondern auch für das Verständnis seiner späteren Werke höchst belangvoll. Mit der sorgfältigen, schön ausgestatteten Edition hat die Harnack-Forschung für die anstehenden Debatten eine angemessene Textgrundlage. Bedauerlich ist lediglich die Zurückhaltung des Herausgebers in der diesbezüglichen Deutung des Textes, umso mehr, da die vorzügliche historische Einleitung Steck als erstklassigen Kenner Harnacks und der Theologie seiner Zeit ausweist.
FRIEDEMANN VOIGT
ADOLF HARNACK: Marcion. Der moderne Gläubige des 2. Jahrhunderts, der erste Reformator. Die Dorpater Preisschrift (1870). Kritische Edition des handschriftlichen Exemplars mit einem Anhang. Hg. von Friedemann Steck. De Gruyter, Berlin 2003. 446 S., 128 Euro.
Adolf Harnack, 1889
Foto: BPK
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Als "kleine Sensation" wertet Friedemann Voigt den Fund, den Friedemann Steck im Nachlass Adolf von Harnacks in der Berliner Staatsbibliothek gemacht hat: ein handschriftliches Exemplar von Harnacks verloren geglaubter Dorpater Preisschrift "Marcion. Der moderne Gläubige. Der erste Reformator", die der erst 19-jährige im Jahre 1870 verfasst hatte. Den hohen Erwartungen, die die Interpreten Harnacks an die Preisschrift knüpften, wird das Werk nach Voigts Ansicht durchaus gerecht. Ja, er hält es sogar für angebracht, den Beginn der modernen Marcion-Forschung - bisher durch Harnacks 1921 veröffentlichte Monographie "Marcion. Das Evangelium vom fremden Gott" markiert - nun 50 Jahre früher anzusetzen. Schon diese erste Schrift Harnacks zeichnet sich für Voigt durch ein hohes Maß an selbstständigem Denken aus. Sie lasse den Bildungsprozess eines Theologiestudenten erkennen, "dessen genialer Blick hinter der Gestalt des Häretikers aus dem zweiten Jahrhundert Formationsprobleme der zeitgenössischen Theologie entdeckt." Stecks "sorgfältige, schön ausgestattete Edition" des Textes bietet nach Voigt eine "angemessene Textgrundlage" für die anstehenden Debatten in der Harnack-Forschung. Auch die historische Einleitung von Steck, den er als "erstklassigen Kenner Harnacks und der Theologie seiner Zeit" würdigt, hält Voigt für "vorzüglich". Etwas bedauerlich findet er da nur die Zurückhaltung, die sich Steck bei der Interpretation des Textes auferlegt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Sowohl wissenschaftsgeschichtlich wie als patristische Fachstudie ist das Buch sehr zu empfehlen."
A. Fuchs in: Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt 6/2005
"Die vorliegende Publikation ist deshalb ein wissenschaftsgeschichtliches Ereignis, weil sie zum einen dokumentiert, zu welch erstaunlichen Leistungen Harnack bereits als junger 'Elite-Student' fähig war, und weil zum anderen aus der Lektüre des Werkes deutlich wird, daß das Marcion-Bild des späteren Berliner Ordinarius von seiner Studienzeit bis zur späten Monographie in zentralen Punkten unverändert geblieben ist."
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Ein sensationeller Fund, angemessen präsentiert: In Adolf Harnacks früher Preisschrift über Marcion wird das Wasserzeichen einer neuen Frömmigkeit sichtbar."
Süddeutsche Zeitung
"[...] ist schon allein deshalb eine wissenschaftshistorische Sensation zu nennen, weil sie der interessierten Öffetnlichkeit erstmals die seinerzeit nicht publizierte Preisarbeit des jungen Theologiestudenten Adolf Harnack zugänglich macht, die man lange für verschollen hielt."
Katharina Greschat in: Theologische Literaturzeitung 2-2005
A. Fuchs in: Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt 6/2005
"Die vorliegende Publikation ist deshalb ein wissenschaftsgeschichtliches Ereignis, weil sie zum einen dokumentiert, zu welch erstaunlichen Leistungen Harnack bereits als junger 'Elite-Student' fähig war, und weil zum anderen aus der Lektüre des Werkes deutlich wird, daß das Marcion-Bild des späteren Berliner Ordinarius von seiner Studienzeit bis zur späten Monographie in zentralen Punkten unverändert geblieben ist."
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Ein sensationeller Fund, angemessen präsentiert: In Adolf Harnacks früher Preisschrift über Marcion wird das Wasserzeichen einer neuen Frömmigkeit sichtbar."
Süddeutsche Zeitung
"[...] ist schon allein deshalb eine wissenschaftshistorische Sensation zu nennen, weil sie der interessierten Öffetnlichkeit erstmals die seinerzeit nicht publizierte Preisarbeit des jungen Theologiestudenten Adolf Harnack zugänglich macht, die man lange für verschollen hielt."
Katharina Greschat in: Theologische Literaturzeitung 2-2005