Adolf Julius Merkl ( 23. März 1890 in Wien; 22. August 1970 ebenda) war österreichischer Staats- und Verwaltungsrechtler. Er war als Schüler von Hans Kelsen und mit diesem einer der wichtigsten Vertreter der Wiener Rechtstheoretischen Schule. Während sich ein anderer Kelsen-Schüler, Alfred Verdross, schon früh vom Rechtspositivismus Hans Kelsens abwandte und die naturrechtlich geprägte Wiener Schule des Völkerrechts und der Rechtsphilosophie begründete, wandte sich Adolf Julius Merkl erst aufgrund seiner Erfahrungen mit autoritären und totalitären Regimen vom reinen Rechtspositivismus ab und trat leidenschaftlich für die Ergänzung der Rechtstheorie durch eine Rechtsethik ein. (Vgl. Merkl, Zum 80. Geburtstag Hans Kelsens. Reine Rechtslehre und Moralordnung, ÖZöR, Bd. 11 NF (1961), 293-313, auf 313.)