Eine Vielzahl von bisher unpublizierten Texten, Bildern und Dokumenten eröffnet eine neue und unerwartete Perspektive auf das Leben und Werk Theodor W. Adornos. Von den frühen Zeugnissen aus der Kindheit, wie etwa einem bisher unbekannten Jugendtagebuch, das transkribiert und z.T. faksimiliert vorgelegt wird, über Dokumente aus seinen Studien- und Exiljahren bis hin zur Rückkehr nach Frankfurt und seiner Arbeit am Institut für Sozialforschung und an der Frankfurter Universität verfolgt der Band das Leben Adornos am Leitfaden von überaus anschaulichen, prägnanten, im besten Sinne »sprechenden« Zeugnissen. Neben einem weiteren Tagebuch aus dem Jahr 1949 finden sich zahlreiche, hier erstmals veröffentlichte Briefe, Notizen, Kompositionen, Photographien und Skizzen aus seinem Nachlaß.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Eine "opulente Bildmonografie" nennt Andreas Platthaus diesen Band, den das Theodor W. Adorno Archiv zum hundertsten Geburtstag seines Namensgebers herausgegeben hat. Ansonsten enthält der Rezensent sich leider jedes weiteren und konkreteren Urteils zu dem Buch. Dafür erfährt man, dass der Band offenbar darstellt, wie sehr Adorno "dank seiner Physiognomie ein gefundenes Fressen für Karikaturisten" wurde, wie Platthaus schreibt. Das bedeutet wohl, dass er auch die Zeichnungen dokumentiert, von denen Platthaus berichtet und die F.W. Bernstein zu Eckhard Henscheids Anekdotensammlung rund um die Frankfurter Schule herausgegeben hat, auf denen Adorno etwa "gegenüber der Vaterfigur Max Horkheimer als Zwerg" erscheint, dem aber "unter der polierten Platte seines Schädels die Augen wie Hypnotisierscheiben aus den Höhlen treten".
© Perlentaucher Medien GmbH
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