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18 Kundenbewertungen

Felix findet seine Mutter toll, auch wenn sie oft chaotisch ist. Als sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können, wird ein alter VW-Bus ihr neues Zuhause. Doch damit fangen die Probleme erst an, und ein abenteuerliches Versteckspiel beginnt. Aber Felix hat einen Plan, wie er Geld beschaffen und alles wieder in Ordnung bringen kann ...Am meisten plagt es Felix, dass er seinen besten Freund Dylan immer wieder anlügen muss, um seine Situation zu vertuschen. Doch als irgendwann die Wahrheit ans Licht kommt, erfährt Felix, dass er sich auf seine Freunde verlassen kann. Spannend und voller…mehr

Produktbeschreibung
Felix findet seine Mutter toll, auch wenn sie oft chaotisch ist. Als sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können, wird ein alter VW-Bus ihr neues Zuhause. Doch damit fangen die Probleme erst an, und ein abenteuerliches Versteckspiel beginnt. Aber Felix hat einen Plan, wie er Geld beschaffen und alles wieder in Ordnung bringen kann ...Am meisten plagt es Felix, dass er seinen besten Freund Dylan immer wieder anlügen muss, um seine Situation zu vertuschen. Doch als irgendwann die Wahrheit ans Licht kommt, erfährt Felix, dass er sich auf seine Freunde verlassen kann. Spannend und voller Situationskomik erzählt Susin Nielsen von der brüchigen Sicherheit in unserer Gesellschaft und von Menschen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben.
Autorenporträt
Susin Nielsen, geboren 1964 in Hamilton/Ontario, begann mit elf Jahren, ein Tagebuch zu führen, und zwar mit dem Hintergedanken, dass daraus eine Biografie entstehen könnte, wenn sie einmal eine bekannte Schriftstellerin geworden wäre. In der Tat hat sie zahlreiche Kinder- und Jugendbücher geschrieben, die mit Preisen überhäuft und in viele Sprachen übersetzt wurden. Susin Nielsen lebt mit ihrer Familie und zwei frechen Katzen in Vancouver. susinnielsen.com
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.11.2020

Schmeckt gestohlenes Essen wie Sägespäne?
Susin Nielsen erzählt über Obdachlosigkeit, Glück und ein neues Zuhause
Eine Art Urlaub in der eigenen Stadt. Tagsüber schwimmen, wandern, lesen, abends einschlafen mit Blick auf den Sternenhimmel, der durch die aufgeklappte Dachluke schimmert: Der Hammer, findet Felix, 12 Jahre alt und stets bereit, das Leben von seiner erfreulichen Seite zu nehmen. Der August hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten, vor allem, wenn man ihn gemeinsam mit der Mutter in einem umgebauten VW-Camper verbringt. Nur dass es sich hier nicht wirklich um einen Urlaub handelt, sondern um eine Notlösung. Mutter und Sohn haben keinen festen Wohnsitz mehr. Kein Job, kein Geld, der größte Teil der persönlichen Habe bei Bekannten untergebracht: Felix’ Mutter hatte in letzter Zeit nicht eben ein glückliches Händchen, was die Lebensgestaltung für sich und ihren Sohn angeht. Also versucht Felix jetzt die Sache selbst in den Griff zu bekommen. Wichtigster Punkt: Geld muss her, damit Mutter und Sohn wieder eine Wohnung anmieten und das Gestrüpp aus Lügen, Betrug und kleinen Gaunereien verlassen können, in das sich Astrid immer weiter verstrickt und das für beide immer gefährlicher wird. Was für ein glücklicher Zufall, dass gerade Kandidaten gesucht werden für die neue Junior-Version von Felix Lieblings TV – Quizshow. Wer in der Endrunde siegt, bekommt 25 000 Dollar, die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn im Beantworten von Quizfragen ist Felix unschlagbar.
Der Weg in die Obdachlosigkeit kann kurz sein, auch in einem reichen Land wie Kanada. Je kleiner die Familie, je angeschlagener diejenigen, die eigentlich die Verantwortung tragen sollten, desto schwerer ist ein Stopp möglich auf der Rutschbahn nach unten. Angesichts dieses ernsten Hintergrundes fragt man sich, warum sich die Geschichte derart vergnüglich liest – auch ein Verdienst der Übersetzung von Anja Herre. Es liegt wohl zum einen am leisen, etwas resignierten Humor, mit dem der Ich-Erzähler die Wendungen in seinem Leben schildert. Aber auch an seiner Bereitschaft, sich an allem zu erfreuen, alles zu genießen, was sich dafür auch nur ansatzweise anbietet, vom Wiedersehen mit dem alten Schulfreund Dylan bis hin zum Komfort des Hotelzimmers, in dem er und seine Mutter während der Quizshow untergebracht sind. Und natürlich wird das Buch auch durch den Ideenreichtum so unterhaltsam, mit dem die chaotische Astrid sich und den Sohn beeindruckend energisch von einer Aufregung in die andere befördert, in Abenteuer, die gelegentlich durchaus ihren manchmal nicht ganz ungefährlichen Reiz haben. „Ich würde gerne sagen, dass gestohlenes Essen wie Sägespäne schmeckte“, bekennt Felix an einer Stelle. „Tut es aber nicht. Es war köstlich.“
Einen erheblichen Anteil am Lektüre-Vergnügen hat auch das wunderbare ethnische und charakterliche Kunterbunt des wachsenden Freundeskreises von Felix, der sich selbst als „50% schwedisch, 25% haitianisch und 25 % französisch“ bezeichnet. Es sind diese Freunde und Helfer, die dafür sorgen, dass alles doch noch ein gutes – man möchte fast sagen, ein zu gutes Ende findet. (ab 12 Jahre).
CAROLA ZINNER
Susin Nielsen:
Adresse unbekannt.
Aus dem Englischen
von Anja Herre.
Illustrationen von
Leslie Mechanic.
Urachhaus, Stuttgart.
241 Seiten, 17 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Das Thema Obdachlosigkeit hätte zu Betroffenheitskitsch einladen können, schreibt Rezensent Klaus Humann. Aber der Autorin gelinge es, nahe an ihrer Hauptfigur zu bleiben, einem kleinen Jungen, der zu verstecken versucht, dass seine Mutter und er keine Wohnung haben. Mit Humor und Genauigkeit, so findet der Kritiker, zeichnet sie die Entwicklung eines Kindes, seiner Verzweiflung und seinen Beziehungen. Nach dramatischer Entwicklung und obwohl alles auffliegt, gibt es doch noch ein gutes Ende, wenn auch auf sehr unerwartete Weise, verspricht der erfreute Kritiker.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Voller Spannung, Situationskomik, originellen Wendungen, Witz und wunderbaren Details ist die Geschichte.« Daniela Zinser, Die Rheinpfalz, 4.9.2023 »Die Abwärtsspirale in die Obdachlosigkeit wird aus Felix' Sicht in der Rückschau so erschütternd wie glaubwürdig geschildert. [...] Mit Witz und Situationskomik werden die Ereignisse sensibel ausbalanciert. Die aufgebaute Spannung geht nicht auf Kosten des brisanten Themas.« Jurybegründung Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2021 »Ein spannendes Buch, das zeigt, wie schnell ein normales Leben aus den Fugen geraten kann.« Sozialcourage, 4/2023