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Produktdetails
  • Urban-Taschenbücher 366
  • Verlag: Kohlhammer
  • 2. Aufl.
  • Seitenzahl: 287
  • Deutsch
  • Abmessung: 185mm
  • Gewicht: 265g
  • ISBN-13: 9783170117686
  • ISBN-10: 3170117688
  • Artikelnr.: 02382205
Autorenporträt
Jan Assmann, geboren 1938, hatte von 1976 bis 2003 den Lehrstuhl für Ägyptologie an der Universität Heidelberg inne und leitet seit 1978 ein Grabungsprojekt in Luxor (Oberägypten). Seit 2005 ist er Honorarprofessor für Allgemeine Kulturwissenschaft und Religionstheorie an der Universität Konstanz, außerdem Ehrendoktor verschiedener Universitäten, darunter der Hebrew University, Jerusalem. 1998 erhielt er den Preis des Historischen Kollegs.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.09.1999

Ferne

"Ägypten. Eine Sinngeschichte" von Jan Assmann. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 1999. 550 Seiten. Broschiert, 34,90 Mark. ISBN 3-596-14267-9.

Bei diesem Titel handelt es sich nur insofern um ein Reisebuch, als die Muse der Ferienzeit ungestörte geistige Tätigkeit ermöglicht. Mit professioneller Akribie macht Jan Assmann, Ägyptologe und Kulturwissenschaftler von internationalem Rang, begreiflich, wie wirkungsmächtig das ägyptische Erbe für Europa ist. Denn mit Israel und Griechenland ist nicht das ganze Spektrum der das Abendland prägend kulturellen Traditionen abgedeckt, und beide bezogen sich wiederum in hervorstechender Weise auf Ägypten. In sechs Teilen stellt der Autor eine immense Vielfalt von politischen und kulturellen Faktoren dar, etwa die archaischen Spuren des Staates und die dynastischen Strukturen der Alten, Mittleren und Neuen Reiche. Ausführliche Kapitel behandeln detailliert die Gründungssemantik der Reichseinigungszeit, die Symbolik der Pyramide, die Vorstellung der Grenze, den Kosmotheismus als Wissensform, die Entstehung von Vergangenheit durch Traditionsbruch im Neuen Reich, die libysche Polyarchie, den mit religiösen Komponenten belasteten Mythos des Aussätzigen als einen der Ursprünge des Antisemitismus. Alle diese Aspekte fügen sich in logischer, progressiver Weise zu einem Verständnis der Geschichte Ägyptens. Dabei bezieht sich der Autor auf Jacob Burckhardt, der in seinem Text "Über das Studium der Geschichte" die Unmöglichkeit einer geistigen Entwicklungsgeschichte Ägyptens zu formulieren beklagt, und sei es in "hypothetischer Form". Das Buch, schreibt der Autor, "knüpft an dieses unmögliche, allenfalls in Klammern und in hypothetischer Form zugestandene Projekt an", wobei die Begriffe "Geist und Entwicklung" in das Paradigma einer Geschichtsphilosophie, die uns fremd geworden ist, gehören. Allenfalls einige Karten und Graphiken könnten dieses Buch noch bereichern. (G.W.M.)

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