1. Amarna-Archiv und Bogazköy-Archiv Unter den großen Funden von Keilschriftarchiven, die zu Ende des letzten Jahrhunderts und in diesem Jahrhundert gemacht wurden, war wohl kein Fund von so besonderem Interesse auch für den Ägyptologen wie die Amarnabriefe und die Briefe des Archivs von Bogazköy. Die Amarnatafeln wurden 1885 und 1886 von Fellachen in EI-Amarna in Mittelägypten an der Stätte der ehemaligen Residenz Amenophis' IV. gefunden; sie stellten einen Teil des Palast archivs dar und erwiesen sich in der Hauptsache als die aus den Stadtstaaten Syriens und Palästinas an den ägyptischen Königshof eingegangenen Schreiben der dortigen Dynasten, die damals unter der Oberhoheit der Pharaonen der 18. Dynastie standen. Die Ausgrabung des Archivs von Bogazköy wurde durch den Assyrio logen Hugo Winckler im Jahre 1906 begonnen, 1907 und dann wieder 1911 und 1912 weitergeführt, worauf sie nach Wincklers Tode und durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges zu einem vorläufigen Ende kam. Erst 1931 wurde die Grabung wieder aufgenommen und, von der Unter brechung durch den Zweiten Weltkrieg abgesehen, bis heute weiter geführt. Das moderne türkische Dorf Bogazköy, 150 km östlich von Ankara gelegen, erwies sich dabei als die Hauptstadt des Hethiterreichs, das hier im Herzen Kleinasiens im 2. Jahrtausend v. Ohr. zu einer dem ägyptischen, babylonischen und assyrischen Reich ebenbürtigen Groß macht herangewachsen war.
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