Äquatoria - eine rastlose Odyssee quer durch das schwarze Afrika des neunzehnten und beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. In einem Afrika, das brodelt und nicht aufhört, Namen und Grenzen hervorzubringen, sucht der Erzähler von "Äquatoria" nach Dokumenten und geographischen Karten. Als Forschungsreisender des dritten Jahrtausends beschreibt Patrick Deville den Zusammenbruch von Diktaturen, das Chaos und die Massaker an Minderheiten, auf den Spuren von Pierre Savorgnan de Brazza. Indem er Gegenwart und Vergangenheit, die grossen Entdecker des neunzehnten Jahrhunderts und die Schiffbrüchigen von heute miteinander verflicht, entwirft der Autor eine neuen Form des Romans, bei dem Presseausschnitte, Cuts aus Tagebüchern, Archivmaterial, Alltagsbeobachtungen und persönliche Erlebnisse nahtlos ineinanderfliessen.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rundum begeistert überantwortet sich Ingeborg Waldinger dem Sog von Patrick Devilles nach ihrer Auskunft hervorragend recherchiertem und zudem noch glänzend übersetzten Roman über den von Jules Verne und Saint Simon beflügelten Idealisten und Abenteurer Brazza, der einst die Segnungen der westlichen Zivilisation nach Afrika bringen wollte, doch dann nur kolonialistischen Verheerungen den Weg ebnete. Diese Begeisterung rührt vor alle vom Geschick des Autors her, "Historie als spannungsgeladenen Roman zu erzählen", und nicht zuletzt vom erzählerischen Manöver, Brazzas Route mit allerlei gleichzeitig und historisch später stattfindenden Reisen mittels zahlreicher Dokumente aus dem Quellenfundus zu verknüpfen. Dabei entsteht, so die Rezensentin, ein "gewaltiges Panorama", das vom Atlantik bis zum Indischen Ozean reicht und dabei noch einen Einblick in die innere Verfasstheit historischer Welterkunder gestattet. Und satt ist Waldinger nach der Lektüre noch lange nicht: Die Übersetzung von Devilles neuestem Roman hielte sie am liebsten jetzt schon in Händen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Patrick Deville kocht nicht auf kleiner Flamme, sondern fasst die Geschichte Afrikas als monolithischen Block. Ein großartiger Beschreibender, setzt er den historischen Beschreibungen sehr gelungen ein Hier und Jetzt in Afrika entgegen.« Alain Claude Sulzer SRF 2