In den letzten Jahrzehnten hat sich der medizinische Diskurs aufgrund bedeutender wirtschaftlicher und technologischer Veränderungen mit der wirtschaftlichen Entwicklung verbunden und die Medizin in ein von kapitalistischen und merkantilistischen Kräften beherrschtes Gebiet verwandelt. In diesem Zusammenhang wurde eine mächtige Maschinerie in Gang gesetzt, in der die pharmazeutische Industrie mit der Wissensindustrie verbunden wurde, um Forschungsprogramme zu finanzieren und wissenschaftliche Erkenntnisse zu produzieren. Die vorliegende Arbeit basiert auf der Untersuchung dieser Rolle bei der Finanzierung klinischer Studien auf der Grundlage der Aussagen von vier Ärzten, Professoren der Medizin, die an Projekten der Pharmaindustrie beteiligt sind. Sie soll einen Beitrag zur Kritik- und Reflexionsfähigkeit der verschreibenden Ärzte leisten, und zwar sowohl in Bezug auf ihre Berufspraxis als auch bei der Bewertung der Qualität des als neu präsentierten medizinischen Wissens. Sie liefert auch Daten, um zu verstehen, wie dieser mächtige Mechanismus die vermeintliche soziale Allmacht der Medizin einschränkt und gleichzeitig den Arztberuf kolonisiert. Dies ist eine Relativierung der Werte, die eine kritische ethische Überprüfung erfordert.