Die Vereinbarkeit von Suizidbeihilfe und ärztlichem Ethos stellt eine der dringlichsten Fragen der modernen Medizin dar. Die vorliegende Studie greift die Diskussion mit Blick auf die schweizerische Situation auf. Aus der Einsicht, dass der gefühlte Verlust von persönlicher Autonomie den Suizidwunsch hervorruft, wirft sie die bioethische Folgefrage auf, ob alle Menschen Personen sind. Unter Bezug auf das Denken von Paul Ricoeur erklärt sie, weshalb jeder Mensch, unabhängig von seinen realen Fähigkeiten, als autonome Person zu betrachten und als solche damit konfrontiert ist, die eigene Einsamkeit zu überwinden. Die Suizidbeihilfe erweist sich aber gerade hier als problematisch, da sie die wechselseitige Anerkennung zerstört und die Einsamkeit des Einzelnen bestätigt. Die richtige, dem ärztlichen Ethos entsprechende Antwort ist hingegen die Palliative Care. Denn sie ermöglicht ein Sterben, das Selbstschätzung und -achtung fördert und damit die Anerkennung des Menschen als autonomePerson verwirklicht.
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