Der Reiz der Klaviermusik von Brahms liegt in ihrer ganz eigenen Welt. Seine Musik hat nicht nur eine konkrete Kraft wie die Musik von Bach oder Beethoven, sondern auch die gleiche Milde wie die Musik von Chopin. Aufgrund dieser beiden Eigenschaften können Spieler manchmal verwirrt sein, wie sie sie interpretieren sollen. Dieses Werk nähert sich der Frage, wie Brahms von Musikern erwartete, seine Musik zu spielen, insbesondere im Hinblick auf die Aufführungspraxis am Klavier. Das Wort "Ästhetik" in diesem Werk bedeutet Schönheit, so etwas wie das Ideal, das Brahms sich vorgestellt haben muss, als er versuchte, seine Ideen in Töne zu fassen. Ich verwende den Ausdruck "Ästhetik im Spiel" und nicht "Spielweise" in meinem Titel, um die Sensibilität zu betonen, die meiner Meinung nach immer das zugrunde liegende Bewusstsein beim Spielen sein sollte. Obwohl ich kaum den Anspruch erheben kann, ein umfassendes Verständnis seiner Musik zu haben, hoffe ich aufrichtig, dass dieses Werk all jenen Pianisten als Leitfaden dienen kann, die Brahms gerne aufführen.