In einer bis dahin nie dagewesenen Distanzlosigkeit und scheinbaren Evidenz konfrontieren uns medial vermittelte Bilder der Gewalt täglich mit Krieg, Folter sowie Selbstmordattentaten. Doch nicht nur die aktuelle, sondern auch die historische Omnipräsenz und Valenz von Gewaltdarstellungen fordert die Kunstgeschichte und ihre Methodik dazu heraus, sich mit dem ikonischen Charakter dieser Bilder und ihrem spezifischen geschichtlichen Kontext intensiv auseinanderzusetzen. Der vorliegende Band geht deshalb der Frage nach, inwiefern Konzepte einer Ästhetik der Gewalt sowohl epochen- als auch gattungsübergreifend zum Ausdruck kommen oder inwieweit Brüche und Diskontinuitäten innerhalb der Genealogie bildimpliziter Gewalt feststellbar und analysierbar sind. Er legt den Schwerpunkt auf Gewalt als visuelle Konstruktion, die in den versammelten Beiträgen an Kunstwerken vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart in ihren Grundstrukturen und ihrer Wirkungsmacht im Sinne einer Gewalt der Ästhetik untersucht wird.
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