Dieses Buch handelt von der Entstehung und von den Systemstrukturen der Ästhetischen Moderne. Wie und unter welchen Bedingungen entsteht die Ästhetische Moderne? Welche Merkmale unterscheiden diese Epoche der Künste systematisch von den vormodernen Künsten? Damit verbunden ist die Frage: Ist die Epoche der Ästhetischen Moderne bereits abgeschlossen oder nicht?
Zu den zentralen Thesen der Arbeit von Vietta gehört, daß die epochengeschichtliche Umbruchsituation der Ästhetik um 1800 aus sich heraus nicht verständlich ist. Der Aufbruch dieses Systems geschah unter Außendruck und relativ spät. Insbesondere sind es Leitbegriffe aus den Systemen der Wissenschaft, der Philosophie und der Politik, die Ende des 18. Jahrhunderts in die Ästhetik eindringen und den Begriff von Kunst von Grund auf revolutionieren.
Das Buch verfolgt ästhetische Modernisierung zunächst im Medium der Bildenden Kunst. Grundlage ist die romantische Theorie der produktiven Wahrnehmung und der projektiven Einbildungskraft. Die moderne Bildästhetik subjektiviert den Bildraum und löst den Bildgegenstand auf zugunsten der reflexiven Darstellung der subjekthaften Wahrnehmungsformen und Darstellungsmittel des Mediums Bild. Das Buch verfolgt diesen Weg von der romantischen Malerei über Cézanne, den Kubismus bis in die konstruktionsästhetischen Konzepte der Gegenwartskunst.
Modernisierung im Medium der Literatur zeigt sich dagegen als Subjektivierung der literarischen Sprechformen. Insbesondere sind es sechs Texttypen, die sich auf diese Weise als genuin moderne literarische Texttypen beschreiben lassen: die Textualität der Emotion, der Imagination, der Erinnerung, der Assoziation, der sinnlichen Wahrnehmung und der Reflexion.
Die Entwicklung und Genese der modernen Literatur stellt sich in diesem Zusammenhang als ein Prozeß dar, der weder in den engen Grenzen der Nationalliteraturen erfolgt, noch in den engen Grenzen der Mikroepochen der Literaturgeschichte. Das Schlußkapitel bietet einen Ausblick auf die Ästhetik in der Epoche der kapitalistischen Technoarchie.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Zu den zentralen Thesen der Arbeit von Vietta gehört, daß die epochengeschichtliche Umbruchsituation der Ästhetik um 1800 aus sich heraus nicht verständlich ist. Der Aufbruch dieses Systems geschah unter Außendruck und relativ spät. Insbesondere sind es Leitbegriffe aus den Systemen der Wissenschaft, der Philosophie und der Politik, die Ende des 18. Jahrhunderts in die Ästhetik eindringen und den Begriff von Kunst von Grund auf revolutionieren.
Das Buch verfolgt ästhetische Modernisierung zunächst im Medium der Bildenden Kunst. Grundlage ist die romantische Theorie der produktiven Wahrnehmung und der projektiven Einbildungskraft. Die moderne Bildästhetik subjektiviert den Bildraum und löst den Bildgegenstand auf zugunsten der reflexiven Darstellung der subjekthaften Wahrnehmungsformen und Darstellungsmittel des Mediums Bild. Das Buch verfolgt diesen Weg von der romantischen Malerei über Cézanne, den Kubismus bis in die konstruktionsästhetischen Konzepte der Gegenwartskunst.
Modernisierung im Medium der Literatur zeigt sich dagegen als Subjektivierung der literarischen Sprechformen. Insbesondere sind es sechs Texttypen, die sich auf diese Weise als genuin moderne literarische Texttypen beschreiben lassen: die Textualität der Emotion, der Imagination, der Erinnerung, der Assoziation, der sinnlichen Wahrnehmung und der Reflexion.
Die Entwicklung und Genese der modernen Literatur stellt sich in diesem Zusammenhang als ein Prozeß dar, der weder in den engen Grenzen der Nationalliteraturen erfolgt, noch in den engen Grenzen der Mikroepochen der Literaturgeschichte. Das Schlußkapitel bietet einen Ausblick auf die Ästhetik in der Epoche der kapitalistischen Technoarchie.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der mit "kru." kürzelnde Rezensent begnügt sich in seiner Kurzkritik im wesentlichen mit Paraphrase. Demnach geht es Vietta um eine Frage: die nach der Definition der "ästhetischen Moderne" in Literatur und Kunst. Zunächst nimmt er eine zeitliche Eingrenzung vor, markiert die Frühromantik als Anfangspunkt und fasst die Gegenwart mit ein. Den Übergang vom "Klassizismus" zum Subjektivismus und Reflexivierung der Kunsterfahrung in der Romantik begreift er als entscheidenden "Systembruch". Belegt und anschaulich gemacht wird das in Werkanalysen, etwa bei Caspar David Friedrich, der den "Wahrnehmungsakt" ins Landschaftsbild hineinnimmt. Weiter geht es bis zum "Tod des Autors" im Strukturalismus und endet, vorläufig, bei Houellebecq. Die Postmoderne jedoch scheint Vietta aus der Tradition der Moderne herauszufallen. Genauere Gründe dafür liefert die kurze Rezension von "kru." nicht, auch Widerspruch wird nicht vorgebracht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH