Ruinen sind per definitionem nichts Neues: Als materielle Überreste sesshafter Kulturen zählen sie seit Unzeiten zum Bestand historischer Gegebenheiten. Erst in der Frühen Neuzeit erfahren sie jedoch eine Aufwertung auf ästhetischer, poetologischer und geschichtsphilosophischer Ebene. In deren Mittelpunkt stehen zunächst die Ruinen des antiken Roms - anfangs im Zeichen eines Renovatio-Diskurses, später als Teil eines Paradigmas der Dekadenz. Neue Vitalität sollte der Ruine in der Malerei des 18. Jahrhunderts und in der Moderne beschieden sein, wo sie zur Anregung für die Imagination dient, sei es im Sinne einer historischen wie nationalen Selbstbefragung, sei es im Sinne einer umfassenden Kulturkritik.
Im Motiv der Ruine verdichten sich so Fragen nach der Modellierung und Lesbarkeit von Zeit, nach Präsenz und Absenz, Imagination und Gedächtnis, Artefakt und Körperlichkeit, Medium und Metapher, Verfall und Rekonstruktion. Dieser diachron changierenden Faszinationskraft der Ruinen, die sich kaum überzeitlich präzisieren lässt und nur in einer Vielfalt von Bestimmungsversuchen, Übertragungen und poetologischen Inanspruchnahmen skizziert werden kann, geht der vorliegende Band in den Kulturen der Romania systematisch nach.
Im Motiv der Ruine verdichten sich so Fragen nach der Modellierung und Lesbarkeit von Zeit, nach Präsenz und Absenz, Imagination und Gedächtnis, Artefakt und Körperlichkeit, Medium und Metapher, Verfall und Rekonstruktion. Dieser diachron changierenden Faszinationskraft der Ruinen, die sich kaum überzeitlich präzisieren lässt und nur in einer Vielfalt von Bestimmungsversuchen, Übertragungen und poetologischen Inanspruchnahmen skizziert werden kann, geht der vorliegende Band in den Kulturen der Romania systematisch nach.