Eine Ästhetik schreibt man weder für den Schöpfer noch für den Betrachter des Schönen, sondern ausschließlich für den Denker, dem das Tun und die Haltung beider zum Rätsel wird. Den versunken Genießenden kann der Gedanke nur stören, den Künstler nur verstimmen und verärgern; so wenigstens, wenn der Gedanke zu begreifen sucht, was eigentlich sie tun und was ihr Gegenstand ist. Beide reißt er aus ihrer visionären Haltung, obschon beiden das Empfinden des Rätselhaften nahe genug liegt und mit zu ihrer Einstellung gehört. Beiden ist diese ihre Einstellung das Selbstverständliche; sie wissen um eine innere Notwendigkeit und gehen darin nicht fehl. Aber sie nehmen sie fromm hin wie eine Gabe des Himmels, und dieses Hinnehmen ist ihrer Einstellung wesentlich. [Auszug aus der Einleitung]