Worin liegen die ästhetischen Eigenlogiken der Gattung des Genrebildes, also Darstellungen von Alltagsszenen mit anonymen und meist typisierten Figuren? Seit dem 16. Jahrhundert wurde diese Gattung in der Malerei populär. Sie erlangte ihr künstlerisches Profil in einem Prozess des Dialogs mit und der Abgrenzung von der Reproduktionsgraphik, der Historienmalerei sowie den anderen im Entstehen begriffenen Bildgattungen. Die Beiträger_innen bereichern die kunsthistorische Forschung zum europäischen Genrebild von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne um ikonographische, rezeptionsästhetische und…mehr
Worin liegen die ästhetischen Eigenlogiken der Gattung des Genrebildes, also Darstellungen von Alltagsszenen mit anonymen und meist typisierten Figuren? Seit dem 16. Jahrhundert wurde diese Gattung in der Malerei populär. Sie erlangte ihr künstlerisches Profil in einem Prozess des Dialogs mit und der Abgrenzung von der Reproduktionsgraphik, der Historienmalerei sowie den anderen im Entstehen begriffenen Bildgattungen. Die Beiträger_innen bereichern die kunsthistorische Forschung zum europäischen Genrebild von der Frühen Neuzeit bis zur Moderne um ikonographische, rezeptionsästhetische und bildwissenschaftliche Aspekte. Dabei stellen sie insbesondere Bildphänomene und künstlerische Strategien der Temporalität, der Ambiguität und der Latenz als spezifische Dimensionen dieser Gattung ins Zentrum ihrer Analysen und liefern so eine Neuperspektivierung der Genremalerei.
Dominik Brabant (Dr.) ist akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Vom Sommersemester 2022 bis zum Wintersemester 2022/23 hat er den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Neuzeit bis zur frühen Moderne an der HHU Düsseldorf vertreten. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Skulptur und Plastik der Moderne, die Geschichte der Genremalerei als Entdeckung des sozialanalytischen Sehens sowie die Kunstkritik und Kunstgeschichte um 1900. Britta Hochkirchen (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Teilprojektleiterin im Sonderforschungsbereich 1288 »Praktiken des Vergleichens« der Universität Bielefeld. Sie forscht zu kuratorischen Praktiken des Vergleichens in Kunstausstellungen, zur französischen Kunst im Zeitalter der Aufklärung und zur Temporalität des Bildes.
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