In diesem Buch werden affektive Verbrechen erläutert, bei denen es sich um Handlungen handelt, die aus einem liebevollen und erotischen Kontext in manifeste Gewalt umschlagen. Der Ansatz geht weg von rein intrapsychischen, d.h. psychoanalytischen Analysemodellen und berücksichtigt stattdessen die Wechselwirkungen zwischen intrapsychischen, interpersonellen und institutionellen Faktoren. Sie verlässt damit die auf das Verbrechen selbst fokussierte Perspektive. Es ist zwingend erforderlich, die Vorphase eines emotionalen Verbrechens in die Analyse einzubeziehen, um festzustellen, unter welchen Bedingungen eine Infragestellung des Subjekts plötzlich zu gewalttätigem oder gar mörderischem Verhalten führt und welche Faktoren umgekehrt die Stabilität der Partnerschaft nicht oder nur geringfügig beeinträchtigen. Dieses Konzept geht auch über die Perspektive hinaus, die sich nur mit rechtlichen Fakten befasst. Eng damit verbunden ist die Ausbildung einer erfolgreichen Intersubjektivität,die Liebesbeziehungen kennzeichnet. Diese Überlegungen werden es Experten für Paare in Konfliktsituationen ermöglichen, besser zu verstehen, in welchen Situationen Prädispositionen für Handlungen bestehen, um gewalttätige Entwicklungen zu verhindern.
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