Flacher Affektausdruck und Anhedonie zählen zu den häufigsten Störungen der Affektivität bei Schizophrenie. Zu diesen affektiven Negativsymptomen werden Befunde zu Auftreten, prognostischer Bedeutung und Behandlungsresponsivität dargelegt. Aus allgemeinpsychologischer Sicht werden die Funktionen von Affekten, Modelle zu ihrer Regulation und Theorien der Affektauslösung skizziert. Nach den Resultaten einer eigenen experimentalpsychologischen Untersuchung manifestieren schizophrene Patienten Defizite bzw. Veränderungen in der automatischen Verarbeitung und räumlichen Detektion positiven Gesichtsausdrucks, während ihre Verarbeitung von negativem Gesichtsausdruck bzw. Sprachreizen weitgehend intakt oder sogar intensiviert ist. Unabhängig von der Präsenz affektiver Negativsymptomatik empfinden schizophren Erkrankte eine Reihe von negativen Basisaffekten häufiger als normale Personen.