Fotobearbeitung für Kostenbewusste – hier steht, wie’s geht!
Wer den Einstieg in die professionelle Bildbearbeitung such, wird vermutlich als erstes auf Adobes PhotoShop stoßen. Und bei den von Adobe verlangten Abo-Preisen für die Software zurückzucken. In Ordnung, in den verlangten 400,00 € pro
Jahr (!) ist dann auch das Nutzungsrecht für InDesign, Illustrator sowie Premiere Pro enthalten.…mehrFotobearbeitung für Kostenbewusste – hier steht, wie’s geht!
Wer den Einstieg in die professionelle Bildbearbeitung such, wird vermutlich als erstes auf Adobes PhotoShop stoßen. Und bei den von Adobe verlangten Abo-Preisen für die Software zurückzucken. In Ordnung, in den verlangten 400,00 € pro Jahr (!) ist dann auch das Nutzungsrecht für InDesign, Illustrator sowie Premiere Pro enthalten. Aber nach aktuellem Stand jedes Jahr 400,00 € investieren? Schon etwas heftig.
Eine sehr gute Alternative stellt Affinity Photo 2 der britischen Softwarefirma Serif dar. Diese Software wird nicht nach Adobes Abo-Modell veräußert, sondern der Anwender zahlt einmalig 179,99 €. Dafür bekommt er die Lizenzen für Affinity Photo2 sowohl für Windows als auch für macOS und iPadOS. Dazu auch die Lizenz für Affinity Designer 2 und auch Affinity Publisher 2.
Der Haken bei der Sache: Affinity Photo 2 ist von den gebotenen Features her nahezu identisch mit dem teuren PhotoShop. Dementsprechend ist es auch ein ebenso komplexes Programm. Vor dessen effektiver Nutzung jede Menge Hürden stehen. Sei es die anfangs verwirrende Oberfläche mit sogenannten ‚Personas‘, anpassbaren ‚Panels‘ und ‚Panelgruppen‘, die ebenfalls anpassbare standardmäßig am linken Fensterrand platzierte Werkzeugleiste. In der zahlreiche Werkzeuge auch noch mehrere Varianten bieten…
Von all den eigentlichen Bildbearbeitungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
All jenen, die einen zielgerichteten Einstieg in Affinity Photo 2 helfen diese 346 Seiten weiter. Michael Gradias hat seit 1997 schon zahlreiche Bücher zu verschiedenen Digitalkameras diverser Hersteller, zu allen möglichen Fotobearbeitungsprogrammen veröffentlicht. Sein erstes Buch erschien bei DataBecker (erinnert sich noch jemand an diese Firma?) und setzte sich mit den ‚Innereien‘ von CorelDRAW 6 auseinander…
In diesem Werk beschreibt der Autor in gewohnter und sehr verständlicher Weise Schritt für Schritt den Einstieg und die effektive Arbeit mit Affinity Photo 2. Angefangen bei der Installation, einer nachvollziehbaren Beschreibung der Benutzeroberfläche, siehe oben, Stichwort ‚Personas‘ etc.
Bilder öffnen, zuschneiden, Bildgröße ändern, korrigieren wie beispielsweise Perspektive bearbeiten, Moirés entfernen. Zur Erklärung: Moirés treten für Gewöhnlich auf, wenn ein gedrucktes, also aus einzelnen Bildpunkten bestehendes Foto eingescannt wird.
Bildteile markieren, die Arbeit mit Ebenen, diverse Filter, die das Programm bietet, einsetzen, HDR-Zusammenstellungen, im RAW-Format vorliegende Bilder entwickeln… Texte in die Fotos integrieren, Fotos exportieren und so weiter.
Alles vom Buchaufbau her logisch strukturiert, in verständlichem Deutsch verfasst, komplett in Farbe mit zahlreichen kommentierten Screenshots illustriert.
Was Michael Gradias nicht beschreiben kann, ist eine Verwaltungsfunktion der vermutlich zahlreich auf dem Datenträger gespeicherten Fotos. Was aber nicht zu seinen Lasten geht: das ist eine der ganz wenigen Funktionen, die Affinity Photo 2 (noch) fehlt.
Ansonsten: trägt das Buch zu Recht den Untertitel „Einstieg und Praxis“.