Positive Maßnahmen sind in unserer Verfassung als Maßnahmen zur Schaffung von Gleichheit und Gerechtigkeit festgelegt. In dieser Hinsicht hat der Staat in seinen Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Grundsätze deren Anwendung sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich verbindlich vorgeschrieben, in der Hoffnung, dass Gruppen, die in unserem Land als historisch diskriminiert gelten, einbezogen werden. In diesem Sinne soll in diesem Buch untersucht werden, ob die Anwendung von Fördermaßnahmen eine formale und materielle Gleichstellung als Ziel des Staates ermöglicht. Es soll auch überprüft werden, inwieweit Menschen, die einer Minderheit angehören, durch die These, dass sie ohne staatliche Unterstützung nichts erreichen können, unterschätzt werden. In diesem Rahmen ist festzustellen, dass positive Maßnahmen darauf abzielen, Gleichheit auf der Grundlage von Differenzierung zu schaffen. Die Anwendung ethnischer positiver Maßnahmen, die in unserem Land sowohl im Arbeits- als auch im Bildungsbereich angewandt werden, schafft nur in der Anfangsphase Situationen der Gleichheit und Gleichberechtigung, sorgt aber nicht für dauerhafte Situationen, die die Verfassungsgrundsätze nicht wirklich garantieren würden.