In dieser qualitativen Forschungsstudie wurden narrative Methoden eingesetzt, um die Lebenserfahrungen von fünf afghanischen muslimischen männlichen Staatsbürgern zu ergründen. Diese Teilnehmer sind in die USA eingewandert, als sie zwischen 2003 und 2012 als Dolmetscher und Übersetzer für die Koalitionsstreitkräfte während des Afghanistankrieges tätig waren. Mehrere Forscher haben die muslimische Einwanderung aus östlichen in westliche Länder untersucht und sich dabei auf deren Anpassung, Assimilation und Entwicklungsmuster konzentriert. Das Forschungsziel dieser Studie war insofern etwas anders und für die Sozialwissenschaft wichtig, als sie sich darauf konzentrierte, wie eine ausgewählte Gruppe afghanischer muslimischer Männer ihr eigenes Identitätsgefühl konzeptualisierte und wie ihre Vorstellung von Identität durch ihre eigenen Erfahrungen vor und nach der Migration geprägt und beeinflusst wurde. Zu diesem Zweck haben die Ergebnisse dieser Studie gezeigt, dass die Identität vieler Studienteilnehmer eher als gemischt und in einigen Fällen als neu ausgehandelt angesehen werden kann, wobei sie Teile ihrer einheimischen Kernidentität beibehalten und gleichzeitig Aspekte der kulturellen, ethnischen und sozialen Elemente ihres neuen Gastlandes aufnehmen, die in ihren eigenen individuellen Bezugsrahmen passen.