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Eine einzigartige Situation ist es, in der sich Roger Willemsen in das legendenumwobene Afghanistan aufmacht: Nur wenige Monate, nachdem hier eine über 25-jährige Kriegsgeschichte zu Ende ging, begleitet er eine exilierte afghanische Freundin auf ihrem Weg in die Heimat, von Kabul bis in das kriegserschütterte Kunduz im Norden des Landes. Willemsen beobachtet ein Land, das erste Schritte in den Frieden wagt, sich sammelt, Lebensfreude gewinnt und diese auch zeigt. Er spricht mit einfachen Frontsoldaten, Kommandanten und Generälen, trifft Drogenschmuggler, Nomaden und Weise, begegnet Verstörten…mehr

Produktbeschreibung
Eine einzigartige Situation ist es, in der sich Roger Willemsen in das legendenumwobene Afghanistan aufmacht: Nur wenige Monate, nachdem hier eine über 25-jährige Kriegsgeschichte zu Ende ging, begleitet er eine exilierte afghanische Freundin auf ihrem Weg in die Heimat, von Kabul bis in das kriegserschütterte Kunduz im Norden des Landes.
Willemsen beobachtet ein Land, das erste Schritte in den Frieden wagt, sich sammelt, Lebensfreude gewinnt und diese auch zeigt. Er spricht mit einfachen Frontsoldaten, Kommandanten und Generälen, trifft Drogenschmuggler, Nomaden und Weise, begegnet Verstörten und Traumatisierten, Menschenrechtlerinnen und Häftlingen, ehemaligen Mudschaheddin und Taliban-Funktionären, Fußballerinnen und Musikern. Er besucht Fabriken, Märkte, Schulen und den Ältestenrat eines Dorfes, ist Gast bei einer Verlobungsfeier und inszeniert eine Kinovorführung für Frauen und Kinder. Er überquert den lebensgefährlich verminten Salang-Pass, besucht die schwer zugänglichen Dörfer der Tadschiken, trifft turkmenische Kamelhirten in der Steppe und gelangt schließlich an die Ufer des mythischen Flusses Oxus, der die Grenze Afghanistans zu Turkmenistan, Tadschikistan und Usbekistan bildet.
Am Ende ist Roger Willemsens Buch weit mehr als der persönliche Bericht von einer faszinierenden Reise, sondern eine literarische Betrachtung der Grundlagen allen Reisens und eine Suche nach dem Eingang in die Fremde.
Autorenporträt
Roger Willemsen, geboren 1955 in Bonn, gestorben 2016 in Wentorf bei Hamburg, arbeitete zunächst als Dozent, Übersetzer und Korrespondent aus London, ab 1991 auch als Moderator, Regisseur und Produzent fürs Fernsehen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bayerischen Fernsehpreis und den Adolf-Grimme-Preis in Gold, den Rinke- und den Julius-Campe-Preis, den Prix Pantheon-Sonderpreis, den Deutschen Hörbuchpreis und die Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft. Willemsen war Honorarprofessor für Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin, Schirmherr des Afghanischen Frauenvereins und stand mit zahlreichen Soloprogrammen auf der Bühne. Zuletzt erschienen im S. Fischer Verlag seine Bestseller »Der Knacks«, »Die Enden der Welt«, »Momentum«, »Das Hohe Haus« und »Wer wir waren«.Über Roger Willemsens umfangreiches Werk informiert der Band »Der leidenschaftliche Zeitgenosse«, herausgegeben von Insa Wilke. Willemsens künstlerischer Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste, Berlin. Literaturpreise:Rinke-Preis 2009Julius-Campe-Preis 2011Prix Pantheon-Sonderpreis 2012
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Der 2016 verstorbene Roger Willemsen hat ein ungewöhnliches Reisetagebuch vorgelegt: Er begleitet eine Freundin nach Afghanistan, eine Reise, die er gewohnt wach und wissbegierig beschreibt, die ihn aber auch vor Herausforderungen stellt, wie Rezensent Alexander Kosenina bemerkt: Wie begegnet man einem Land, das völlig anders funktioniert, als Westeuropäer*innen es gewohnt sind? Diese Aufmerksamkeit und Bedächtigkeit, mit der sich der Autor dem Land und seinen Menschen nähert, vermittelt dem Rezensenten auch Sprecher Matthias Brandt. Er zeigt sich beeindruckt von der Nuanciertheit, mit der sich Willemsen vor allem den afghanischen Frauen und ihren Kämpfen um mehr Rechte, mehr Freiheit, mehr Demokratie widmet. Schmerzhaft ist für ihn zu wissen, dass nach der Machtübernahme der Taliban 2021 viele dieser Träume unerfüllt bleiben müssen.

© Perlentaucher Medien GmbH
Der 2016 verstorbene Roger Willemsen hat ein ungewöhnliches Reisetagebuch vorgelegt: Er begleitet eine Freundin nach Afghanistan, eine Reise, die er gewohnt wach und wissbegierig beschreibt, die ihn aber auch vor Herausforderungen stellt, wie Rezensent Alexander Kosenina bemerkt: Wie begegnet man einem Land, das völlig anders funktioniert, als Westeuropäer*innen es gewohnt sind? Diese Aufmerksamkeit und Bedächtigkeit, mit der sich der Autor dem Land und seinen Menschen nähert, vermittelt dem Rezensenten auch Sprecher Matthias Brandt. Er zeigt sich beeindruckt von der Nuanciertheit, mit der sich Willemsen vor allem den afghanischen Frauen und ihren Kämpfen um mehr Rechte, mehr Freiheit, mehr Demokratie widmet. Schmerzhaft ist für ihn zu wissen, dass nach der Machtübernahme der Taliban 2021 viele dieser Träume unerfüllt bleiben müssen.

© Perlentaucher Medien GmbH