In zwei Bänden porträtieren Carol Beckwith und Angela Fisher die Kulte und Feste, Rituale und Gebräuche der afrikanischen Völker und Stämme. Über 30 verschiedene Kulte aus rund 20 Ländern sind in zahlreichen Farbfotografien festgehalten. Der erste Band beginnt mit Geburts- und Initiationsriten und gelangt über Bräuche rund um Liebe und Heirat zu den Zeremonien von Königtum und Macht. Der zweite Band widmet sich jahreszeitlichen Bräuchen und religiösen Ritualen bis hin zum Ahnen- und Geisterkult.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Herausragend" findet Hubert Spiegel diese Bildbände und was er von ihnen zu berichten weiß, klingt ausgesprochen faszinierend. Die Bücher und ihre "überwältigenden" Fotografien seien das Ergebnis der Forschungs- und Dokumentationsarbeit dreier Jahrzehnte. Dokumentiert seien verschiedene, den Forscherinnen teilweise als erste offenbarte Kulte und geheime Rituale der Wodaabe, einem "der letzten reinen Nomadenvölker Afrikas". Das muss, wenn man den begeisterten Ton des Rezensenten richtig deutet, nicht bloß ein Fest für das betrachtende Auge sein, sondern auch ein intellektuelle Genuss für Ethnologen, Philosophen und die Liebhaber afrikanischer Kunst.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2001Alles so schön bunt hier: Afrikanische Feste
Soviel Afrika war nie: Über 744 Seiten blättern die beiden Fotografinnen Angela Fisher und Carol Beckwith in ihrem Doppelband "Afrika" die Kulte, Feste und Rituale eines ganzen Kontinents auf: von der Initiation bei den Taneka und den Reifezeremonien der Ndebele-Mädchen über die Hochzeiten der Zulu und der Tuareg bis zu den Bestattungen bei den Ga - in wundersamen Särgen. Dabei wird das Leben in einer nie gesehenen Buntheit entfesselt und in einer Direktheit dokumentiert, daß man beim Blättern Gefahr läuft, selbst in Trance zu geraten. Mit einer Fotoschau für seine Zweigstelle in Oettingen hat das Staatliche Museum für Völkerkunde dieses überwältigende Panorama gleichsam zusammengeschoben, unter dem Thema "Körperbemalung" die kräftigen Farben aber noch einmal intensiviert. Was also ist zu sehen? Körperkunst, Fotokunst oder enthnologische Studien? Die Ausstellung erfüllt all diese Ansprüche gleichermaßen.
F.L.
*
Bis 31. Januar. Zweigmuseum des Staatlichen Museums für Völkerkunde, Residenzschloß, 86732 Oettingen i. Bay. Geöffnet Dienstag bis Sonntag. Die Ausstellung wird begleitet von dem Doppelband "Afrika: Kulte - Feste - Rituale" von Carol Beckwith und Angela Fisher. Bucher Verlag, München 1999. 360 und 368 Seiten. Gebunden, 158 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Soviel Afrika war nie: Über 744 Seiten blättern die beiden Fotografinnen Angela Fisher und Carol Beckwith in ihrem Doppelband "Afrika" die Kulte, Feste und Rituale eines ganzen Kontinents auf: von der Initiation bei den Taneka und den Reifezeremonien der Ndebele-Mädchen über die Hochzeiten der Zulu und der Tuareg bis zu den Bestattungen bei den Ga - in wundersamen Särgen. Dabei wird das Leben in einer nie gesehenen Buntheit entfesselt und in einer Direktheit dokumentiert, daß man beim Blättern Gefahr läuft, selbst in Trance zu geraten. Mit einer Fotoschau für seine Zweigstelle in Oettingen hat das Staatliche Museum für Völkerkunde dieses überwältigende Panorama gleichsam zusammengeschoben, unter dem Thema "Körperbemalung" die kräftigen Farben aber noch einmal intensiviert. Was also ist zu sehen? Körperkunst, Fotokunst oder enthnologische Studien? Die Ausstellung erfüllt all diese Ansprüche gleichermaßen.
F.L.
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Bis 31. Januar. Zweigmuseum des Staatlichen Museums für Völkerkunde, Residenzschloß, 86732 Oettingen i. Bay. Geöffnet Dienstag bis Sonntag. Die Ausstellung wird begleitet von dem Doppelband "Afrika: Kulte - Feste - Rituale" von Carol Beckwith und Angela Fisher. Bucher Verlag, München 1999. 360 und 368 Seiten. Gebunden, 158 Euro.
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