Die Erforschung der natürlichen Bedingungen für die Erhaltung und Verbreitung der parasitären und vor allem vektorgebundenen Infektionskrankheiten hat das Interesse für den Einfluß von Umweltfaktoren auf die Krankheitsverbreitung in den Vordergrund gerückt. Diese ökologische Betrachtungsweise krankheitsätiologischer Probleme, die den Menschen in seinem biologischen und sozialen Lebensraum sieht, ist eine wichtige Voraussetzung für die Aufgaben der Entwicklungsplanung im allgemeinen und für den Aufbau oder Ausbau des Gesundheitswesens in Entwicklungsländern im besonderen. Die Kenntnis der ökologischen Bedingungen für die Krankheitsverbreitung stellt darüber hinaus die Grundlage der präventivmedizinischen, hygienischen und sanitären Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung dar. Eine die regionale Verbreitung von Krankheiten und ihre Beziehung zur Umwelt umfassende geomedizinische Forschung muß sich aber auch der in diesem Zusammenhang auftretenden Probleme der epidemiologischen und biostatistischen Methodik der Datenerhebung und Datenverarbeitung annehmen, denn hiervon hängt der Informationsgehalt von Medizinalstatistiken ab.