Der afrikanische Kontinent hat eindeutig eine Vergangenheit, aber das Wissen über diese Vergangenheit ist nur teilweise vorhanden, gefiltert und manchmal tendenziös. Diese Geschichtsverweigerung ist auf den internationalen Sklavenhandel und die koloniale Expansionspolitik zurückzuführen, die sicherlich nicht viel Raum für gegenseitigen Respekt und einen aufgeklärten Austausch ließen, aber auch auf die Tatsache, dass die wissenschaftliche Forschung in kolonialen Nationen vom evolutionären Denken dominiert wurde. Die vereinfachende Vorstellung, die Stereotypen "industriell/dynamisch" und "traditionell/unverändert" einander gegenüberzustellen, setzt sich auch heute noch durch.Die Geschichte war lange Zeit eine Disziplin, die sich schriftlichen Quellen widmete und daher Zivilisationen vernachlässigte, die aus anderen Quellen wie der Archäologie besser bekannt waren. Es versteht sich von selbst, dass die Archäologie wie jede historische Disziplin in den sozialen Kontext, in dem sie betrieben wird, eingetaucht ist. Die Interpretation archäologischer Daten kann daher von den Interessen eines Forschers/einer Forscherin oder der Gemeinschaft, der er/sie angehört, geleitet werden.