In der sozialwissenschaftlichen Literatur - Anthropologie, Soziologie und Geschichte - herrscht Einigkeit über die Bedeutung der Schwarzafrikaner für die soziale Formierung Brasiliens. Die Afrikaner, die seit dem 16. Jahrhundert als Sklaven in die "Neue Welt" gebracht wurden, gehörten zu zwei ethnisch-linguistischen Gruppen: den Sudanesen und den Bantu. Wenn es um den Einfluss der "Schwarzen" auf die brasilianische Gesellschaft geht, beziehen sich die Wissenschaftler jedoch hauptsächlich auf den Beitrag der sudanesischen ethnisch-linguistischen Gruppe, die nach Ansicht von Experten eine überlegene Kultur im Vergleich zur bantu-ethnisch-linguistischen Gruppe besitzt. Mit unserer Analyse wollten wir den Prozess der Nationenbildung aufdecken, der auf einer erfundenen Tradition beruht, die darauf abzielt, den Status einer afrikanischen ethno-linguistischen Gruppe (der Sudanesen) als den anderen (Bantu) überlegen zu legitimieren und sie nicht nur als integralen Bestandteil der brasilianischen nationalen Identität, sondern auch als ihren positiven Anteil an der Bildung der nationalen Identität anzuerkennen.
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