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Alle europäischen Kolonisatoren führten in den afrikanischen Besitzungen die Rechtsordnungen ihres jeweiligen Herkunftslandes ein. Das rezipierte Recht beruhte jedoch auf ganz anderen Werthaltungen als das traditionelle Gewohnheitsrecht der afrikanischen Ethnien. Das Nebeneinander der zwei Rechtssysteme (Dualismus) bestimmt bis heute das Rechtsleben in den Staaten Schwarzafrikas. Der Autor zeigt auf, welchen Verfälschungen die traditionellen Rechtsordnungen nach der Kolonisierung unterworfen waren und wie sich die Stellung der traditionellen Autoritäten in der Gesellschaft grundlegend änderte.…mehr

Produktbeschreibung
Alle europäischen Kolonisatoren führten in den afrikanischen Besitzungen die Rechtsordnungen ihres jeweiligen Herkunftslandes ein. Das rezipierte Recht beruhte jedoch auf ganz anderen Werthaltungen als das traditionelle Gewohnheitsrecht der afrikanischen Ethnien. Das Nebeneinander der zwei Rechtssysteme (Dualismus) bestimmt bis heute das Rechtsleben in den Staaten Schwarzafrikas. Der Autor zeigt auf, welchen Verfälschungen die traditionellen Rechtsordnungen nach der Kolonisierung unterworfen waren und wie sich die Stellung der traditionellen Autoritäten in der Gesellschaft grundlegend änderte. Anhand von aktuellen Beispielen aus dem südlichen Afrika geht er auf die gegenwärtige Bedeutung der afrikanischen Gewohnheitsrechte in einzelnen Rechtsbereichen ein, zeigt Reibungspunkte und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Rechtssystemen auf und diskutiert verschiedene Reformansätze.
Autorenporträt
Der Autor: Peter Hazdra, Jahrgang 1959, studierte Rechtswissenschaft, Ethnologie und Politikwissenschaft an den Universitäten Salzburg und Wien. Motiviert durch sein Interesse für fremde Länder und Kulturen bereiste er auf eigene Faust über 50 Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Ab 1984 war er insgesamt sieben Jahre lang in verschiedenen Friedensmissionen internationaler Organisationen tätig, davon fast zwei Jahre auf dem «schwarzen Kontinent». Seine zahlreichen Publikationen beschäftigen sich mit den Themen Friedenssicherung, Menschenrechtsschutz, Rechtsanthropologie sowie einzelnen regionalen Konflikten.