Genauso wenig wie es DIE agile Softwareentwicklung gibt, existiert DAS agile Requirements Engineering (RE). Eine solche Vorgabe würde auch den agilen Werten der Selbstbestimmung und Flexibilität widersprechen. Doch die agile Praxis zeigt mehr: Die Ermittlung und Analyse von Anforderungen wird auch nicht als eine Herausforderung wahrgenommen, zumindest nicht insofern, als dass explizit dafür spezielle Techniken notwendig wären. Dabei ist es unerlässlich für eine nicht ¿nur¿ effiziente, sondern auch effektive agile Softwareentwicklung, die gemäß Business Value vielversprechendsten Anforderungen für die Implementierung in der nächsten Iteration zu entwerfen und auszuwählen. Diese Arbeit beschreibt dazu bewährte und neue Techniken des Agilen Software Quality Function Deployment (QFD), die direkt an User Stories ansetzen und nahtlos in den agilen Iterationszyklus eingebettet sind. Grundlage ihrer Herleitung und Begründung sind insgesamt 27 Gestaltungsanforderungen an ein Agiles RE, die wiederum abgeleitet sind aus den agilen Prinzipien, dem Umgang mit Anforderungen in agilen Entwicklungsmodellen wie z. B. Scrum und empirischen Quellen des agilen RE. Das Agile Software QFD kennzeichnen die konsequente Ausrichtung an den wichtigsten Stakeholderbedürfnissen, die Suche nach alternativen und besseren Lösungen sowie die enge Zusammenarbeit mit den Kunden. Eine solche Ausgestaltung des Agilen RE steht im Einklang mit einer Produktentwicklung gemäß ISO 16355 und ist Ausdruck eines am Business Value orientierten, gestaltenden Requirements Engineering. Sowohl Praktiker als auch Wissenschaftler, die an der Entwicklung, Anpassung oder Bewertung von methodischen Alternativen für ein Agiles RE interessiert sind, werden von den Analysen und Handlungsempfehlungen profitieren.
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