(1) Entgegen einer weitverbreiteten Auffassung hatte die Integration des Agrarsektors in den Gemeinsamen Markt keine Primärfunktion, sondern sie war eine notwendige Ergänzung und Folge der in anderen Sektoren bereits weiter fortgeschrittenen Vereinheitlichung der Märkte (vgl. S. 3 ff.). Die heutige Situation auf dem Agrarsektor der EG entspricht in wesent lichen Teilbereichen nicht den im EWGV festgelegten Zielen und Grundsätzen. Nur in einem Bruchteil der landwirtschaftlichen Betriebe werden Einkom men erwirtschaftet, die denen vergleichbarer Berufe entsprechen bzw. sogar erheblich übersteigen. In den einzelnen Mitgliedsländern der EG schwankt der Anteil dieser Betriebe zwischen rd. 12 % in der BRD und knapp 30 % .in Frankreich (vgl. Tabelle 1, Seite 19). Werden nur die Vollerwerbsbetriebe berücksichtigt, so erreichen von diesen in der BRD in den Wirtschaftsjahren 1976/77 und 1977/78 nur knapp 22 % das Ver9leichseinkommen (vgl. S. 23). Für die Gruppe der Marktfruchtbetriebe der BRD ergab sich für das Wirt schaftsjahr 1977/78 ein Verhältnis von 1 : 34 zwischen den durchschnitt lichen Einkommen des unteren und oberen Einkommensviertels (vgl. Seite 22). Es kommt noch hinzu, daß sich die intrasektoralen Einkommensdiskrepanzen der Landwirtschaft langfristig weiter verschärfen. Dies vor allem dann, wenn globale Förderungsmaßnahmen der EG oder der Einzelstaaten angewandt werden. Es ist deshalb auch ungerechtfertigt, wenn von einer "durchschnitt lichen" Einkommenssituation oder -entwicklung ausgehend Preis- und Einkom mensforderungen gestellt werden bzw. die Lag e der L a n - wir t s c h a f t beschrieben wird.
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