Ackerbau und Viehzucht galten bis vor kurzem als Überreste längst vergangener Zeiten. BSE und die Maul- und Klauenseuche haben uns vor Augen geführt, daß wir uns wieder um die Grundlagen unserer Ernährung kümmern müssen. In den Händen von Politikern, Wissenschaftlern und EU ist die Landwirtschaft in eine Sackgasse manövriert worden. Das Buch gibt eine schonungslose Beschreibung des Weges in diese Sackgasse. Im Mittelpunkt stehen die vielen Versuche der letzten Jahrzehnte, neue Wege in der Landwirtschaft zu gehen und Alternativen aufzubauen. Die Autoren zeigen, daß eine Agrarwende nicht neu erfunden werden muß, sondern aus diesen Versuchen entwickelt werden kann. Reformkonzepte werden vorgestellt und die notwendigen politischen Regelungen genannt, die verantwortliches Wirtschaften möglich machen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Die BSE-Krise stellt einen einschneidenden Wendepunkt in der deutschen Agrarpolitik seit Ende des zweiten Weltkriegs dar. Die Veröffentlichung von Götz-Schmidt und Ulrich Jasper zu diesem Thema wird besprochen von Bärbel Höhn, der nordrhein-westfälischen Ministerin für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. In drei Teilen werde die historische Entwicklung dargestellt, die heutige Agrarpolitik kritisch hinterfragt und schließlich alternative Entwicklungsstrategien thematisiert, fasst sie zusammen. Dabei werden Reformkonzepte wie die Multifunktionalität von Landwirtschaft und die sogenannte "gläserne Produktion" miteinander verglichen. Ihre Forderung, "die Landwirtschaft in die Gesellschaft zurückzuholen", hätten die Autoren nach Meinung der Rezensentin allerdings vertiefen müssen. Trotz vieler Wiederholungen seien ihre Vorschläge zur Neuorientierung der Agrarpolitik aber "größtenteils plausibel".
© Perlentaucher Medien GmbH
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