Köln im Jahre 53 nach Christus. Ein Massenmörder treibt sein Unwesen in der beschaulichen Ubierstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium, die so was wie ein kleines Rom ist, nur nicht so laut und schmutzig. Bei Nacht und Nebel tötet ein Verrückter die Anhänger eines neuen, orientalischen Kultes, die
einen gekreuzigten Schreiner anbeten und die sich selber Chrestiani nennen. Er ritzt seinen Opgern…mehrKöln im Jahre 53 nach Christus. Ein Massenmörder treibt sein Unwesen in der beschaulichen Ubierstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensium, die so was wie ein kleines Rom ist, nur nicht so laut und schmutzig. Bei Nacht und Nebel tötet ein Verrückter die Anhänger eines neuen, orientalischen Kultes, die einen gekreuzigten Schreiner anbeten und die sich selber Chrestiani nennen. Er ritzt seinen Opgern ein „N“ für nefas (Frevel) in die Stirn, was auf einen religiös motivierten Täter hinweist.
Der Prätorianertribun Marcus Valerius Aviola wird von Kaiser Claudius entsandt, um den Fall aufzuklären. Auch dessen kaiserliche Gemahlin, die Augusta Agrippina bekräftigt den Auftrag noch einmal persönlich und stattet Marcus Valerius Aviola mit zusätzlichen Mitteln aus.
Alles scheint so einfach, wären da nicht eindeutige, anonyme Warnungen, die dem Tribun heimlich zugesteckt werden, die ihn davor warnen, der Augusta zu trauen.
Schon bald wird dem Tribun klar, dass hinter diesen den zweistelligen Bereich erreichenden Morden mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat. Die Angelegenheit nimmt immer groteskere Züge an. Dreimal versucht man ihn umzubringen, und auch sein Kontaktmann wird ermordet aufgefunden. Welches Interesse hat die Kaiserin, dass seine Mission scheitert? Erst schickt sie ihn persönlich in die Ubierstadt, um die Mordserie aufzuklären, und dann tut sie alles, um ihn davon.
Ein Krimi aus dem alten Rom, bzw. aus dem alten Köln. Ähnlich wie John Maddox Roberts oder Steven Sayloer bettet Rolf Sabel seinen Kriminalfall in einen echten historischen Hintergrund und würzt diesen unauffällig mit echten Zitaten, die jedoch nur Kennern auffallen, so natürlich hat er sie oft in die Gespräche der Protagonisten eingebaut. Man erkennt z. Bsp. in einigen der Gespräche mit Seneca Passagen aus seinen Schriften wieder, Sabel zitiert aus den Briefen des Apostels Petrus und auch Eucharios, Valerius und Maternus sind bekannte historische Persönlichkeiten des damaligen Köln.
Der frühe christliche Glaube ist das Hauptmotiv, das sich durch alle Romane des Autors zieht. In diesem Band geht es auch mit darum, warum sich die Menschen zu dieser neuen Religion hingezogen fühlen. „So ein Gott, der sich unter die Menschen begibt, Kranke heilt und Tote erweckt, war nicht schlecht. Jedenfalls fassbarer als die Götter im fernen Olymp!“ (S. 106)
Dennoch ist und bleibt der Haupterzählstrang ein solide recherchierter Krimi.
Der Titel Agrippinas Geheimnis ist einerseits irreführend, denn Agrippina ist nur eine Nebenperson dieses Romans, andererseits ist er ein übler Spoiler, zumal man anhand der Jahreszahl schon erkennen kann, was Agrippinas Geheimnis ist und was sie tun wird.
Fazit: Solider recherchierter, stimmungsvoller Krimi aus dem römischen Reich des Kaiser Claudius mit sympathischem Ermittler.