Von Prosa- und Dialogsplittern begleitete Gedichte erschaffen eigentümliche Welten, in denen sich alle Grenzen aufheben: zwischen Menschen und anderen belebten und unbelebten Natur- erscheinungen, aber auch dem Ubernatürlichen in Gestalt von Gottern und Damonen. Baume, Flüsse, Tiere: ein jedes spricht für sich und ist zugleich Teil eines zentrumslosen Ganzen, einer Wilderness, deren Gesetze sich als weit wirkmachtiger erweisen als menschliche Macht- und Tauschwertlogik. Zur Uberschreitung herkommlichen Verstehens tendiert auch Pessls Sprachform, deren kühne Wortpragungen und -verbindungen die Zügellosigkeit der vitalen und vegetativen Spharen ins Recht setzen. Unüberhorbar sind in Peter Pessls Anti-Bukolik Storgerausche einer in Auflosung begriffenen Zivilisation, deren Vereinnahmung ein fluktuierendes Ich zu entgehen versucht. Peter Pessls Gasthaus der Wilderness ist ein Buch poetischer Entfesselung und Opulenz, das sich mit Nachdruck Konventionen von Verstandigungsliteratur entzieht.