Kamran ist mit seinem Roman eine gute Mischung zwischen historischen Roman und liebevoll -kritischer Betrachtung des Islams gelungen.
Bei ihm wird die Kinderehe nach Eintritt der Regel vollzogen, Liebe und politische Notwendigkeit werden nicht so streng getrennt.
Die Frauen und Nebenfrauen haben
alle eine politische Bedeutung, aber auch ein deutliches "Begehren" des Propheten.
Auffällig ist wie…mehrKamran ist mit seinem Roman eine gute Mischung zwischen historischen Roman und liebevoll -kritischer Betrachtung des Islams gelungen.
Bei ihm wird die Kinderehe nach Eintritt der Regel vollzogen, Liebe und politische Notwendigkeit werden nicht so streng getrennt.
Die Frauen und Nebenfrauen haben alle eine politische Bedeutung, aber auch ein deutliches "Begehren" des Propheten.
Auffällig ist wie Kamran die Männer der damaligen Zeit schildert.
Sobald sie eine Frau sehen werden "Begierde und Gelüste" geweckt - sei es in der Schlacht, auf dem Markt oder im Vorbeigehen. Der Mann ein Opfer seines Triebes?!
So wird auch die Verschleierung und die Abschottung der Frauen Mohammeds begründet.
Auch das Verbot, das die Frauen nach seinem Tod nicht mehr Heiraten dürfen (durch eine passende Offenbarung) haben eindeutig machtpolitische Hintergründe um ein Auseinander driften der verschiedenen Gruppen des Islam zu verhindern.
Das wird leider nicht möglich sein, Ashia und Ali stehen sich in der Kamelschlacht unversöhnlich gegenüber und der Islam wird gespalten sein.
Aus der Männersicht sieht Kamran die Frauenrolle zwar nicht so deutlich wie Sherry Jones aber auch er macht deutlich: Ohne die Frauen wäre der Islam kaum möglich gewesen!
Seine Lieblingsfrau Ashia hat sicher dazu beigetragen.
Leider wird in dieser Erzählung nur am Rande auf Mohammeds erster Frau Chadidscha (Die keine Nebenfrau zu ihrer Lebenszeit duldete) eingegangen , Auch die Entstehung des verbindlichen Koran
könnte etwas weiter ausgeführt werden.
Schön ist die Passage als Mohammed von einigen Juden gefragt wird , warum im Koran einige Passagen anders sind als in der Tora , ob er sie nicht gelesen habe? Mohammed, der nicht lesen und schreiben kann , hat plötzlich einen Anfall und eine Offenbarung und erklärt: Die Juden hätten die Tora im Laufe der Zeit verfälscht, Gott hätte ihm die Wahrheit offenbart! Hier wird ein Notschlagargument gebraucht, das eine sachliche Auseinandersetzung zwischen den Religionen sicher erschwert hat.
Ein Buch das sicher als versöhnlich gemeinte Information über den Religionsgründer geschrieben wurde, kann ich sehr empfehlen.
Dieter Göbler