"Aisha" ist das erste Künstlerbuch Yumna Al-Arashis, einer jemenitisch-ägyptischen, in Amerika geborenen Fotografin und Filmemacherin. Dieses kraftvoll-sensible, von Arashis Urgrossmutter Aisha inspirierte Werk ist ihren weiblichen Vorfahren gewidmet, Frauen, die aus der vielschichtigen und vielseitigen SWANA Region stammen. Al-Arashi, die die Bedeutungen der Tätowierungen zu ergründen versucht, die den Körper ihrer Urgrossmutter bedeckten, taucht in die Komplexitäten einer symbolischen, matriarchalischen Tradition ein. Da sie in dem von Bürgerkriegen heimgesuchten Jemen keinen der Orte besuchen konnte, in denen ihre Familie gelebt hatte, bereiste Yumna Nordafrika, wo sie einer Gruppe von Frauen ihrer Generation begegnete: Alle sitzen und stehen, gestikulieren und lachen. Und alle strahlen eine grosse Selbstsicherheit und Lebensfreude aus. Al-Arashis Bilder sind behutsam, doch streng strukturiert, Strukturen, die die Frauen bewusst mit ihrer Umgebung verbinden und vice versa. Bunte Bilder voller Details, intim und provozierend, Bilder, die Verbundenheit und Zusammehalt ausstrahlen. In Texten und Gedichten reflektiert Al-Arashi ihre Erinnerungen an ihre Urgrossmutter und den Duft von Oud, das «eine magische Spur hinterliess, wo auch immer sie sich in ihrem Haus bewegte». In ihren genreübergreifenden Texten spricht Al-Arashi über koloniale Archive generationsübergreifendes Erzählen und die Komplexitäten einer transnationalen, weiblichen arabischen Identität in patriarchalischen, kapitalistischen und imperialistischen Gesellschaften.