Die Bewertung immaterieller Vermögenswerte bei Unternehmensübernahme nach IFRS 3 stellt eine große Herausforderung dar und bietet gleichzeitig ein hohes Potenzial für Bilanzpolitik. Neben der meist sehr subjektiven Ableitung der Bewertungsparameter ist die werterhöhende Integration steuerlicher Abschreibungsvorteile in den Fair Value immaterieller Vermögenswerte (sog. Tax Amortization Benefits) strittig. Um diese Regelungslücke zu schließen, bedarf es einer gesamtheitlichen Betrachtung auf theoretischer Ebene, welche der Interdisziplinarität des Themas gerecht wird. Diese betrifft die Ebenen der Bewertung, der Steuer und der Konzernrechnungslegung. Neben der modelltheoretischen Analyse, welche den numerischen Effekt des TABs zeigt, wird dabei ein Entscheidungsbaum zum Ansatz des TAB entwickelt.