Marktplatzangebote
16 Angebote ab € 0,25 €
  • Broschiertes Buch

Hollywood hat gerufen und die FBI-Agenten Dana Scully und Fox Moulder sind gefolgt. Jetzt stehen sie vor ihrem schwierigsten Fall - einer neuen Herausforderung in der Grauzone zwischen Realität und Übernatürlichkeit. Nicht nur die jungen Fans unter den bis zu fünf Millionen Zuschauern jeder Folge der aktuellen "Akte X"-Staffel sind gespannt auf die Geschichte im ersten "Akte X"-Kinofilm.

Produktbeschreibung
Hollywood hat gerufen und die FBI-Agenten Dana Scully und Fox Moulder sind gefolgt. Jetzt stehen sie vor ihrem schwierigsten Fall - einer neuen Herausforderung in der Grauzone zwischen Realität und Übernatürlichkeit. Nicht nur die jungen Fans unter den bis zu fünf Millionen Zuschauern jeder Folge der aktuellen "Akte X"-Staffel sind gespannt auf die Geschichte im ersten "Akte X"-Kinofilm.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.10.1998

Der Kinoleser
Der Zukunft zugewandt: "Akte X" als Verführung zum Lesen

Besorgnis allenthalben: Die Jugend liest nicht mehr. Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu und wohl auch nicht ganz wahr. Denn noch behauptet sich das Buch erstaunlich gut gegen Fernsehen und Computer. Aber lesen kann man ja eigentlich nie genug. Die Leseförderer versuchen darum, den Zuwenigleser da abzuholen, wo er ist, beispielsweise im Kino. Dort läuft seit einigen Wochen der "Akte X"-Film "Fight the Future". Da die Serie, die dem Film zugrunde liegt, treue Anhänger hat, kommt passend dazu unter anderem das unvermeidliche Buch zum Film auf den Markt und auch ein Jugendbuch zum Film. Letzteres empfiehlt die "Stiftung Lesen" als besonderen "Lesespaß". Mit freundlicher Unterstützung des deutschen Verleihers hat sie eine Broschüre gedruckt, die erstens für den Film wirbt und zweitens schüchtern anregt, daß man ja anschließend vielleicht auch noch ein Buch zum Thema in die Hand nehmen könnte.

"Akte X" ist intelligent gemachte, aber auch recht blutrünstige Unterhaltung, die freilich mit Literatur nicht das geringste zu tun hat. Aber auch die Leseförderer rüsten wohl zum Gefecht gegen eine dunkle Zukunft. Ihr Motto: "Wenn die ,Stiftung Lesen' via Kino zum Lesen verführt, werden Kinogänger zu Lesern."

Nun weiß man, wie Bücher zum Film gemeinhin aussehen: Ein Gebrauchsschriftsteller beschreibt nach dem Drehbuch, was man hört und sieht, Szene für Szene, Wort für Wort. Und genau das liefert die Amerikanerin Elizabeth Hand in den "Akte X"-Büchern: knapp 150 Seiten Sagte-sie-sagte-er-Prosa, unterbrochen von Schilderungen im Heftchenromanstil ("Erst als die Tür hinter ihm zugeschlagen war, gab sie ihre Selbstbeherrschung auf und ließ einen Seufzer aufsteigen, der fast schon wie ein Schluchzen klang").

Die Jugendbearbeitung ist wenig kürzer, aber, abgesehen von einigen Verklemmtheiten, mit der Vorlage identisch. Aus dem Frauenarzt wird schamhaft ein Arzt, aus dem "Arsch" ein "Hintern", und ein paar unappetitliche Fotos sind verschwunden. Aber sonst mochte die Autorin ihren jungen Lesern keine Einzelheiten vorenthalten: nicht den Mord auf Seite sieben, auch nicht den auf Seite acht oder Seite zwölf. Bei einem Konzept, das stark auf Horroreffekte setzt, ist das verständlich. Man versteht auch, warum ein Verlag versucht, aus einem Manuskript zwei Bücher zu machen. Unverständlich ist nur, was die "Stiftung Lesen" dazu bewog, diesen literarisch belanglosen, pädagogisch wertlosen Reißer mit ihrer Empfehlung zu adeln.

Wer sein Buch nicht lesen will, soll anscheinend erst einmal einen dünnen Aufguß vorgesetzt bekommen, von dem er sich dann nach und nach zu richtiger Literatur hocharbeiten kann. Heute noch Elizabeth Hand, morgen vielleicht schon Stephen King und nächste Woche Kafka. Aber solange man die Literatur nicht mit ihren Stärken werben läßt, sondern nur mit ihrem Unvermögen, Film zu sein, wird der Adressat solcher Lesetips nicht in die Buchhandlung, sondern ins Kino gehen, und da ist er in diesem Fall auch sehr viel besser aufgehoben.

MICHAEL ALLMAIER

Chris Carter: "Akte X: Der Film. Fight the Future". Für junge Leser bearbeitet von Elizabeth Hand. Rowohlt Verlag, Reinbek 1998. 147 S., br., 9,90 DM. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr