Herausgegeben im Auftrag des Auswärtigen Amts vom Institut für Zeitgeschichte. Hauptherausgeber: Horst Möller, Mitherausgeber: Gregor Schöllgen Wissenschaftliche Leiterin: Ilse Dorothee Pautsch Ein Klimasturz im Ost-West-Verhältnis prägte das Jahr 1980: Der kurz zuvor verabschiedete NATO-Doppelbeschluss, in dem für den Fall eines Scheiterns von Rüstungskontrollverhandlungen die Nachrüstung amerikanischer Mittelstreckenwaffen in Westeuropa angekündigt wurde, vor allem aber die sowjetische Invasion in Afghanistan und die daraufhin ausgesetzte Ratifizierung des SALT-II-Vertrages drohten, die Ära der Entspannung zu beenden und zu einem neuen Rüstungswettlauf zu führen. Die Gefahr einer Intervention in Polen, wo mit "Solidarnosc" erstmals eine freie Gewerkschaft im Ostblock entstand, verdüsterte die internationalen Beziehungen zusätzlich, ebenso die Geiselnahme amerikanischer Botschaftsangehöriger in Iran. Die Bundesregierung bemühte sich, nicht zuletzt aus deutschlandpolitischen Motiven, diese Spannungen abzubauen, etwa durch Bundeskanzler Schmidts Besuch in der UdSSR. Dafür nahm Bonn Friktionen mit den USA in Kauf, fügte sich aber schließlich, wie schon beim Boykott der Olympischen Spiele in Moskau, der Bündnissolidarität.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Gewohnt fasziniert werden in der FAZ die neuesten Bände aus der Aktenedition des Auswärtigen Amtes besprochen. Was unter der wissenschaftlichen Leitung von Ilse Dorothee Pautsch, wie Rezensent Rolf Steininger findet, hervorragend ediert, in den Buchhandel kommt, hält für den Leser laut Rezensent nicht nur aufschlussreiche Sätze Chruschtschows zur Berliner Mauer parat. Steininger lernt auch einiges über das Verhältnis Schmidt-Carter, das Bonner "Nuklearkabinett" sowie über Israel, Iran und den Einmarsch der Sowjets in Afghanistan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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''Damit liegt erneut ein bemerkenswerter Jahrgang dieser Edition vor, mit dem die beteiligten Institutionen Grundlagenarbeit für die historische Forschung leisten. Zur Einordnung und Beurteilung der bundesrepublikanischen Außenpolitik in dieser Zeit ist die Lektüre dieser Quellen unverzichtbar.'' Historische Zeitschrift Heft 295/3 (Dezember 2012) "Akteneditionen von dieser Gründlichkeit setzen wissenschaftlich Maßstäbe." Holger Nehring, H-Soz-u-Kult "Allen, die mehr über die Bonner Republik erfahren möchten, seien diese hervorragend editierten Bände empfohlen. Eine faszinierende Lektüre." Rolf Steininger, FAZ http://www.faz.net/artikel/C31424/akten-zur-auswaertigen-politik-berlin-geteilt-und-bonn-bedroht-30432306.html "Das Fazit insgesamt: eine unverzichtbare Lektüre nicht nur für jede Beschäftigung mit internationalen Beziehungen in dieser Zeit, eine Edition, deren Tempo und Niveau zu halten eine beachtliche Leistung darstellt, auf deren Fortsetzung die Forschung setzen kann." Jost Dülffer, sehepunkte 5/2011 http://www.sehepunkte.de/2011/05/19779.html ''Wir haben es mit einem vorzüglichen, gut lesbaren Werk zu tun, dem zu wünschen ist, dass es nicht nur von Spezialisten der Außenpolitik, sondern auch anderen politisch und historisch Interessierten benutzt wird.'' Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Heft 11/2012 "Spannende Depeschen aus dem Jahr 1980 zeigen: Deutsche Diplomaten hielten Libyens Diktator Gaddafi schon damals für eine 'unstabile Persönlichkeit'." Sven-Felix Kellerhoff, http://www.welt.de/politik/ausland/article12730218 "Die Aktenedition zur deutschen Außenpolitik ist spannende Lektüre." Sven-Felix Kellerhoff, http://www.welt.de/kultur/history/article12946797/Als-Helmut-Schmidt-den-Sarrazin-machte.html