Nachhaltigkeitsorientierte Unternehmensführung macht organisationale Lernprozesse erforderlich, die nicht durch wishful thinking sondern nur durch Handeln auf den Weg zu bringen sind. Betriebswirtschaftliche Forschung muss ihre analytische Kompetenz einsetzen und zu verstehen versuchen, welche wesentlichen Beweggründe das Handeln von und in Unternehmen bestimmen. Dazu ist es notwendig, hinter die Fassade der Bekenntnisse und öffentlichen Verlautbarungen zu schauen und Unternehmenshandeln als emergentes Resultat des Handelns vieler Akteure verstehen zu lernen. Dieses wird keineswegs nur von den offiziellen Zielen und Orientierungen bestimmt, sondern darüber hinaus von einer Vielzahl persönlicher Einstellungen beeinflusst. Daraus entsteht ein Wechselspiel zwischen Plan und Realität, zwischen Person und Organisation, zwischen Mikropolitik und Unternehmenskultur, Überzeugung und Opportunismus. Es ist diese Perspektive, mit der die in diesem Buch versammelten Beiträge das Thema "nachhaltige Unternehmensentwicklung" angehen: die Perspektive einzelner unterschiedlicher Akteursrollen und der daraus erwachsenden Möglichkeiten und Grenzen einer Förderung bzw. Hinderung des Eindringens von Nachhaltigkeit in das Handeln von Unternehmen.