Seit der Entwicklung der Speicher- und Wiedergabetechnologien von Audiomaterial gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat sich die Musikrezeption sehr stark verändert. Aus der vormals interaktiven, körperlich-sozialen Tätigkeit des Musikhörens wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend eine vorwiegend passive Tätigkeit - ein Knopfdruck genügte um die gewünschte Musik abzuspielen. Bereits seit einigen Jahrzehnten gibt es jedoch Bemühungen, die Musikrezeption von aufgezeichneter Musik in Anlehnung an das ursprüngliche Musik-Erleben und unter Einbeziehung der technologischen Fortschritte im Bereich der Netzwerk- und Kommunikationstechnologien wieder aktiver und sozial vielfältiger zu gestalten. In diesem Buch werden diese Entwicklungen nachvollzogen und die verschiedenen Sichtweisen darüber, was aktive Rezeption bedeutet, erläutert. In der Folge werden die aktuellsten Systeme und Technologien, welche eine aktive Musikrezeption ermöglichen, vorgestellt und miteinander verglichen. Abschließend wird erörtert, welchen Einfluss diese neue Art des Musikhörens auf den Musikmarkt und die etablierten Distributionsmedien - insbesondere das Radio - haben könnte.