Seit langem werden zweizähnige Liganden in der metallorganischen Chemie, der Koordinationschemie und der Katalyse angewendet. Für die Synthese solcher Liganden haben in neuerer Zeit Additionen an Alkene an Beachtung gewonnen, bei denen simultan zwei Donorgruppen in ein organisches Gerüst eingeführt werden. Mögliche Syntheserouten zu P,P-Donorliganden, die ebenfalls große Bedeutung haben, wurden in der doppelten Substitution 1,2-disubstituierter Olefine oder der Addition der P,P-Bindungen von Diphosphanen an Alkene oder Alkine gefunden. Unlängst wurde N-heterocyclische Phosphane beschrieben, die sich durch außerordentlich reaktive P-P-Bindungen auszeichnen und mit Alkenen und Alkinen unter Phosphanylphosphanierung zu Hybrid-Bisphosphanen reagieren. In dieser Doktorarbeit ist die Herstellung neuartiger N-heterocyclischer Diphosphane mit reaktiver P-P-Bindung, die anstelle eines Diazaphospholenrings aus acyclischen oder auch benzannellierten P-substituierten Diazaphospholen-Derivaten aufgebaut sind, dargestellt. Es sind weitere Derivate mit polaren und damit reaktiven P-P-Bindungen aufgebaut, deren Donorzentren unterschiedliche stereochemische Eigenschaften haben.