Meine sehr verehrten Damen, sehr geehrte Kollegen aus Klinik und Klinischer Chemie! Das Grundmotiv aller unserer Symposien lautet: Zusammenarbeit von Klinik und Klinischer Chemie. Wohl von keiner Seite wird ange zweifelt, daB zur Betreuung des einzelnen Patienten eine Arbeits teilung zwischen dem behandelnden Arzt und der von ihm zur Unter sttitzung von Diagnostik und Therapie eingesetzten technischen Me dizin, zu der ja auch die Klinische Chemie gehort, notwendig ist. Heute stellen wir die Frage, ob auch beim Fortschritt der Medizin auf dem Wege zu neuen Erkenntnissen mit dem Ziel, bessere diag nostische und therapeutische Moglichkeiten einzusetzen, die beiden Partner Klinik und Klinische Chemie sich die Arbeit teilen konnen, oder sollen, und welche Form der Kooperation in der patientenbezo genen medizinischen Forschung wtinschenswert, ntitzlich (vielleicht sogar notwendig) ist. Die patientenorientierte medizinische Forschung versucht, die den einzelnen Krankheiten zugrundeliegenden Storungen besser zu verstehen in der Uberzeugung, auf diese Weise die Krankheiten er folgreicher beheben oder vermeiden zu konnen. Mit diesem Ziel vor Augen erhalt die praventive Medizin einen hoheren Rang als die kurative, denn wo eine Krankheit vermieden werden kann, braucht sie nicht mehr geheilt zu werden. Dadurch erhalt auch die Analyse der Krankheitsursachen einen Vorrang gegentiber der Analyse der Krankheitsmechanismen.
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