Die Chirurgie des Magenkarzinoms zielte in der Pionierzeit allein auf eine Beseiti gung des Passagehindernisses, und die Operation galt schon als gelungen, wenn der Patient den Eingriff und die frühe postoperative Phase überlebte. Eine radikale chirurgische Therapie des Magenkarzinoms wurde erst im Verlauf dieses Jahrhunderts durch Einführung subtiler präoperativer diagnostischer Verfah ren, Verfeinerungen und Standardisierung chirurgischer Techniken und nicht zu letzt auch durch die Fortschritte von Anästhesie und Intensivmedizin möglich. In Anbetracht der noch enttäuschenden Überlebensraten muß es heute unser Anliegen sein, in interdisziplinärer Zusammenarbeit auf eine Verbesserung der Langzeitprognose . hinzuarbeiten. Ein erster Schritt in diese Richtung gelang nach Einführung der Fiberendoskopie. Hierdurch wurde es zum einen möglich, die prognostisch günstigen Magenfrühkarzi nome zu erkennen, aber auch beim fortgeschrittenen Karzinom eine Strategie chirurgischer Behandlung zuentwickeln. Bei manifesten Magenkarzinomen konkurrieren augenblicklich zwei Behandlungs prinzipien, nämlich die stadiengerechte Chirurgie und die Gastrektomie als Regel operation, eventuell ergänzt durch eine systematische Lymphadenektomie. Damit sind zunächst die chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten erschöpft. Eine Überlegenheit des einen oder anderen Konzeptes ist gegenwärtig noch nicht durch gesicherte Resultate belegt. Möglicherweise kann eine Verbesserung der Prognose durch die adjuvante und palliative Chemotherapie erreicht werden. Therapieergebnisse größerer Kollektive fehlen jedoch auch hier noch. Dennoch darf eine Resignation nicht aufkommen. Das Anliegen der Herausgeber ist es, mit diesem Buch durch eine Standortbestim mung der Diagnostik undchirurgischen Therapie, sowie Chemotherapie und Pro phylaxe des Magenkarzinoms Impulse zu weiterer intensiver Forschung zu geben.
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