Wie wurde Schiller im zwanzigsten Jahrhundert auf dem deutschen Theater gespielt? Wie weit haben die politischen Ereignisse und der gesellschaftliche Wandel in Deutschland die Schilleraufführungen des Theaters beeinflusst? Die hier versammelten Aufsätze verfolgen diese Fragen an ausgewählten Inszenierungen folgender fünf Dramen: Die Räuber, Kabale und Liebe, Don Carlos, Wallenstein und Wilhelm Tell. Dabei wird der Wandel von einer werkorientierten zu einer zeitbetonten Inszenierungsmethode und von der Forderung «Schiller spielen!» zum Motto «Mit Schiller spielen» deutlich. Auch wird jeweils aufgezeigt, wie die unterschiedlichen Gesellschaftssysteme in Ost und West in den Inszenierungen ihren Niederschlag gefunden haben. Das Buch wendet sich an Theater- und Literaturwissenschaftler, aber auch an Theaterfreunde, die die Entwicklung der Klassikerdarstellung auf der Bühne mit Interesse verfolgen.