Die digitale Transformation im Gesundheitswesen birgt großes Potential den Herausforderungen des demografischen Wandels, der finanziellen Belastung des Gesundheitssystems und dem Fachkräftemangel zu begegnen. Eine digitale Lösung stellt der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), wie eHealth- und mHealth-Anwendungen, dar. Allerdings befindet sich der Einsatz digitaler IKT im deutschen Gesundheitswesen noch in der Aufbauphase und auch die Nutzungsrate von Gesundheits-Apps lässt sich als gering charakterisieren. Der aktuelle Stand der Forschung weist ebenfalls Forschungslücken in Bezug auf die Nutzerakzeptanz und Nutzerdiversität auf. Diese Arbeit untersucht daher akzeptanzrelevante Faktoren hinsichtlich der Nutzung digitaler IKT unter Berücksichtigung der Nutzerdiversität und liefert Hinweise zum methodischen Vorgehen und der inhaltlichen Gestaltung von Akzeptanzstudien. Die theoretische Modellgrundlage stellt das UTAUT2-Akzeptanzmodell dar, welches auf den Bereich des Gesundheitswesens übertragen und um einstellungs- und fähigkeitsbezogene Faktoren erweitert wird. Den methodischen Forschungsrahmen bildet der human-centered-Design-Zyklus in dessen einzelnen Phasen ein mehrschrittiger, multimethodischer empirischen Ansatz angewandt wird. Es zeigt sich, dass die Faktoren Spaß, Leistungserwartung, sozialer Einfluss und erleichterte Bedingungen am stärksten zur Nutzungsabsicht von IKT beitragen. Alter, Privatsphäre-Einstellung, Vertrauen in die Technik und die Ausprägung der digitalen Gesundheitskompetenz bilden die akzeptanzrelevantesten Nutzerfaktoren ab. In Bezug auf den Anwendungskontext wird der größte Nutzen bei Reha-Apps gesehen, gefolgt von Fitness- und Versorgungs-Apps. Unter Betrachtung der Design- und Handlungsempfehlungen, die sich aus dieser Arbeit ergeben, sollte es möglich sein der Verbesserung des Gesundheitssystems einen entschiedenen Schritt näherzukommen.