Das Konzept des Ambient Intelligence bietet weitreichende Nutzungspotentiale zur Unterstützung von Prozessen. Dennoch ist die Verbreitung von ambienten Systemen in Krankenhäusern vergleichsweise gering. Eine mögliche Ursache hierfür besteht in den Risiken, die sich für den Nutzer aus der umfassenden Erhebung, Speicherung und Analyse von personenbezogenen Daten ergeben. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Studie ein ambientes Medikationsunterstützungssystem betrachtet, das Fehlmedikationen verhindert und die Effizienz der Medikationsprozesse steigert. Anhand eines Ländervergleichs werden die Akzeptanz sowie die damit verbundenen Wirkungszusammenhänge analysiert und Implikationen zur Reduzierung von Akzeptanzproblemen bei der Entwicklung und Einführung entsprechender Systeme abgeleitet. Dafür wird ein speziell auf die Merkmale von Ambient Intelligence zugeschnittenes Akzeptanzmodell entwickelt, bei dem durch das System hervorgerufene Ängste eine zentrale Rolle einnehmen. Zur Analyse des Einflusses der Kultur wird dieses Modell um Ansätze der organisationalen und der nationalen Kulturforschung erweitert. Als theoretische Grundlage dient die Theorie der sozialen Identität, nach der Kulturfacetten in Abhängigkeit vom Kontext dynamisch das Verhalten von Individuen beeinflussen. Die korrespondierenden Hypothesen werden entlang eines fiktiven Systems mittels Partial Least Squares (PLS) analysiert. Für die empirische Datenbasis wurden Pflegekräfte in Krankenhäusern aus Deutschland und Australien befragt (n = 489). Es wird deutlich, dass die analysierten Ängste in beiden Ländern zu erheblichen Akzeptanzproblemen führen, die die Nutzung entsprechender Systeme gefährden. Dabei bestehen Gemeinsamkeiten in Bezug auf die Wirkungszusammenhänge zur Bildung von Akzeptanz, die auf ein globales Phänomen hinweisen.
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